Inhaltsverzeichnis: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1911 ((1911) 1912)

Denkwürdige Vorfälle 
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Fassade der Villa Falk am Dutzendteich und die allegorische Gestalt der Stärke an der 
Nordfassade des Rathausneubaues am Fünferplatz. Auch eine Anzahl Porträtbüsten hat 
Rößner in trefflicher Weise ausgeführt, so jene des Musikdirektors und Komponisten 
Julius Grobe, des Freiherrn von Cramer-Klett, des Freiherrn Lothar von Faber, der 
Baronin Berta von Faber u. a. Ferner stammen von ihm eine stattliche Reihe von Grab— 
denkmälern und Epitaphien auf dem Johannisfriedhof und dem Rochusfriedhof. Vieles 
schuf er nach den Entwürfen des verstorbenen Professors Friedrich Wan derer. So lieferte 
er uü. a. die Modelle zum Kriegerdenkmal in der Adlerstraße, zum Grübelsbrunnen, zum 
Stiefschen Grabmal und zu den großen Marmorvasen im Stadtpark. Auch auf dem Ge— 
biete der Kleinplastik hat Professor Rößner Treffliches geleistet. Besondere Erwähnung 
verdienen seine „Spielenden Knaben“ und seine Volkstypen aus Franken. Seit 1. Januar 
1899 war er Inhaber des Verdienstordens vom heiligen Michael JIV. Klasse. 
d. Mai. Fischer, Gottlob, Kgl. Studienrat. 
Geboren am 13. Dezember 1852 zu Erlangen. Fischer widmete sich anfangs in 
Erlangen und Tübingen dem Studium der Medizin und dann nach 8 Jahren in München 
dem der Mathematik und Physik. Nach Ahschluß seines Studiums wirkte er von 1876—-78 
als Assistent an der Technischen Hochschule in München, 1878-79 als Lehramtsverweser, 
1879288 als Reallehrer an der Realschule in Lindau, 1888 -96 als Rektor der Realschule 
in Pirmasens und von 1886 an, also fast 15 Jahre, als Gymnasialprofessor für Mathematik 
and Physik am Kgl. Neuen Gymnasium in Nürnberg. Am 8. März 1911 wurde ihm der 
Titel und Rang eines Kgl. Studienrates verliehen. 
10. Juni. Glauning, Dr. Friedrich, Kgl. Professor, Schulrat und Stadt— 
schulreferent. 
Geboren am 15. Januar 1842 in Nördlingen als der Sohn eines Lehrers. Nachdem 
er dort die Lateinschule und in Augsburg das St. Anna-Gymnasium besucht und vornehmlich 
in Erlangen Altphilologie studiert hatte, fand er als Studienlehrer in Augsburg und Nörd— 
lingen Verwendung. Seine Unterrichtstätigkeit veranlaßte ihn auch Neuphilologie zu 
studieren und sich der staatlichen Prüfung im Französischen und Englischen zu unterziehen. 
Vom Jahre 1868 bis 1892 wirkte er als Lehrer und Professor an der hiesigen Industrieschule. 
Am 10. Mai 1879 wurde er von der Stadt Nürnberg als Schulreferent im Nebenamte für 
die protestantischen und Simultanschulen aufgestellt und vom 1. Dezember 1892 an zum 
Schulrat und Referenten für die sämtlichen Volks- und Töchterschulen ernannt. In seltener 
Pflichttreue, Umsicht und Ersprießlichkeit waltete er ein Menschenalter lang seines schwierigen 
Aimtes als Leiter des hiesigen ausgedehnten Schulwesens. Wie im Leben, so war er auch 
im Dienste Allen ein wohlwollender Berater, der sich selbstlos und helfend jedem gerne zur 
Verfügung stellte. Seine segensreiche Tätigkeit und seine Verdienste um das Erziehungs— 
und Bildungswesen der Stadt Nürnberg wie des bayerischen Vaterlandes wurden allgemein 
anerkannt. Glauning war Inhaber des Michaelsordens IV. Klasse. Er wurde in Nörd— 
lingen, seiner Geburtsstadt, beerdigt. 
19. Juni. Harsdorf von Enderndorf, Friedrich Freiherr, Kgl. Landgerichts— 
direktor a. D. und Kgl. Kämmerer. 
Er stammte aus einer alten Patrizierfamilie. Geboren wurde er am 31. Dezember 
1846 in München. Friedrich von Harsdorf erhielt 1877 seine erste Anstellung als Staats- 
anwaltssubstitut am Bezirksgericht in Hof, wurde 1879 Amtsrichter in Hof, 1884 2. Staats— 
walt am Landgericht Hof, 1885 am Landgericht Fürth, 1888 am Landgericht Nürnberg, 
1888 Rat am Landgericht Bamberg, 1890 Rat am Landgericht Nürnberg, 1899 Oberlandes— 
gerichtsrat und 1900 Landgerichtsdirektor. Im Juni 1900 trat er in den Ruhestand. Seit 
5. April 1889 war er Kgl. Kammerherr. Hars dorf machte als Landwehrunterleutnant den
	        
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