Inhaltsverzeichnis: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1912 (1912 (1913))

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Städtische Betriebe 
Um eine größere Zahl Brunnen, welche wegen zu großen Eisengehalts gesperrt 
werden mußten, wieder nutzbar machen und damit die Leistungsfähigkeit des Pumpwerks 
Erlenstegen wesentlich erhöhen zu können, wurden vom Jahre 1905 ab Versuche über ahr 
wirksame Enteisenung des Wassers gemacht. Das Ergebnis war, daß dasselbe schon mitte— 
einfacher geschlossener Kiesfilter und ohne besondere Belüftung enteisenet werden kann. Es 
wurde deshalb mit einem Kostenaufwand von rund 130000 M eine Enteisenungsanlage 
„System Halvor-Breda Charlottenburg“, die größte in geschlossener Bauart ausgeführte in 
Deutschland, errichtet, welche im Januar 1910 in Betrieb kam. Sie besteht aus 12 Filter— 
kesseln durch welche das ganze geförderte Wasser des Werkes von stündlich 720 chm 
(maximal 1000 chm) hindurchgedrückt wird. Der Eisengehalt des Rohwassers wird 
dadurch von 0,2—-1,0 mgr im Liter auf 0,01 -0,05 mgr herabgemindert. Der sich aus— 
scheidende Eisenschlamm lagert sich hauptsächlich auf der Oberfläche der Kiesfilter ab 
und wird durch periodische Rückspülungen mittels Druckwassers unter Zuhilfenahme eine—s 
mechanisch betriebenen Rührwerks wieder beseitigt. 
Bis zum Jahre 1912 standen somit im Dienste der allgemeinen Trinkwasserversorgur— 
das Spinnerei-Wasserwerk mii.. 20 Sebk—.Litern 
die Ursprungs-Wasserleitung mi...80 
das Wasserwerk Krämersweiher mi 40. , 
das Erlenstegen mit 280 .— 
zusammen 420 Sebk.Liter 
oder rund 36000 chm täglich. 
Daneben sind noch einige kleine Nutzwasserwerke vorhanden. Das noch aus der 
reichsstädtischen Zeit stammende Pumpwerk Großweidenmühle mit einem Sekundenliter ist 
nur zur Sommerszeit (April —Oktober) für gärtnerische Zwecke in Betrieb. 
Das elektrisch angetriebene Pumpwerk im Luitpoldhain verdankt seine Entstehung 
der Landesausstellung im Jahre 1906. Es ist im Stande, 25 Sekundenliter 35 m hoch in 
den nebenan errichteten Wasserturm zu fördern. Die 8 Filterbrunnen liegen in aufgeschüttetem 
Terrain, welches vom Grundwasser ausgelaugt wird. Das geförderte Wasser kann deshalb 
zur Sommerszeit nur für gärtnerische Zwecke und für die von der Ausstellung noch 
herrührende Fontäne Verwendung finden. 
Das im Jahre 1010 errichtete, ebenfalls elektrisch angetriebene Pumpwerk Muggen— 
hof ist dazu bestimmt, das im Jahre 1913 der Vollendung entgegengehende städtische 
Volksbad mit Badewasser zu versorgen. Es entnimmt sein Wasser in einer Menge 
von 20 Sekundenlitern aus 6 Filterbrunnen im Pegnitztale und fördert dasselbe in den etwa 
4 km entfernten Wasserbehälter, welcher in dem Turm des Bades eingebaut ist. Die 
Druckleitung hat auch zwei Anschlüsse an das allgemeine Trinkwasserrohrnetz, wodurch es 
ermöglicht wurde, das Pumpwerk in den Jahren 1910—1912 bei Bedarf zur zusätlichen 
Lieferung für die Trinkwasserversorgung heranzuziehen. 
Die Lage der einzelnen Trink- und Nutzwasserwerke einschließlich Ranna ist aus dem 
Lageplan auf S. 101 ersichtlich. 
Das finanzielle Ergebnis der städtischen Wasserversorgung vom Jahre 1874 bis 1912 
wird durch die nachstehende Tabelle veranschaulicht.
	        
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