Volltext: Sammelhandschrift – Nürnberg, STN, Cent. VII, 35

Am 28, Januar 1872 fand die Vorstellung des Ingenieurs 
Hergenröder als Brandmeister vor den 4 Feuerwehrabteilungen im 
Bauhofe statt. 
1871 schied der bisherige verdienstvolle Kommandant der 
Feuerwehr des Turnvereins aus, an seine Stelle wurde am 14. Juli 
d. J. Kaufmann Friedrich Amberger mit Stimmeneinheit in der betr. 
Hauptversammlung gewählt. Finen besseren Ersatz hätte die Ab- 
teilung nicht treffen können, denn Amberger war nicht nur ein 
von unermüdlichen Eifer beseelter Feuerwehr-Kommandant, der 
seine Abteilung auf volle Höhe brachte, sondern er machte sich 
auch um die Entwicklung des Löschwesens hiesiger Stadt sehr 
verdient. 
Der Krieg verzögerte die Neuordnung der Löschwesens. 
Erst am 11. August 1871 wurde beschlossen, bekannt zu geben, 
dass bei der demnächst ins Leben tretenden Feuerlösch-Ordnung 
der bisherige Feuerlöschgehorsam aufgelöst wird und für denselben 
1 Stadtviertels-Kompagnien gebildet werden. Es wird aber 
vorausgesetzt, dass zur Bildung dieser Kompagnien genügend 
Freiwillige sich melden werden, sodass eine Berufung der dazu 
Verpflichteten nicht einzutreten hat. 
Zur Anmeldung war eine 14tägige Frist festgesetzt, während 
welcher nur 7 Mann den Beitritt erklärt haben. Eine nochmalige 
Aufforderung zum freiwilligen Beitritt, wobei Einzeichnungslisten 
durch die Distriktsvorsteher in Umlauf gesetzt wurden, ergab, dass 
bei Abschluss der Listen am 18. Januar 1872 sich 149 Personen 
eingezeichnet haben. 
Diese geringe Anzahl von Freiwilligen, welche sich gemeldet 
hatten, genügte bei weitem nicht, um 4 Kompagnien bilden zıu 
können. Es musste deshalb zur Zwangsweisen Einberufung ge- 
Schritten werden, wobei selbstverständlich viele Beschwerden und 
Einsprüche erhoben wurden. 
Am 2. Juni 1874 erfolgte die Veröffentlichung der neuen 
Feuerlöschordnung und mit ihr die Gründung der 4 Stadtviertels- 
Kompagnien, genannt die „Pflicht-Feuerwehr«. 
weiter entwickelt. 
Die freiwillige Feuerwehr hatte sich inzwischen bedeutend 
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