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(1577/78) und Peter Heiberger in Steyr.! Zwei solcher Hand- 
schriften — die Stromairs und die Freudenlechners — befinden sich 
in der Bibliothek des Benediktinerstiftes Göttweig in Niederöster- 
reich (Nr. 1038 und 1034) vermutlich schon seit alter Zeit. Diesen 
Ort wollen wir uns gleich einprägen, da noch im 17. Jahrhundert 
ein Abt dieses Stiftes in der Hans-Sachs-Frage streitbar seine 
Stimme erhebt. Von den beiden Handschriften, durch die Peter 
Heiberger „Nadler und ein Liebhaber des deutschen meistergesang 
zu steyr“ vertreten ist, befindet sich die eine in der k. und k. Familien- 
Fideikommiß-Bibliothek in Wien (Nr. 29.647), die andere in der Hof- 
und Staatsbibliothek zu München (Cod, germ, 5453). Die erstere ist in 
den Jahren 1586 —1590 geschrieben und hatin den Jahren 1612—1615 
wohl gelegentlich des Zusammenbindens einzelner Teile der Hand- 
schrift Ergänzungen erhalten, die letztere stammt aus den Jahren 
1612—1615.2 In beiden Handschriften sind meist Bearbeitungen bib- 
lischer Stoffe enthalten, Hans Sachs ist sowohl durch eigene Dichtungen 
wie durch seine Töne oftmals vertreten. Er erscheint auch hier 
mit seinem ‘ständigen ehrenden Beiwort, wenn es einmal heißt, 
„gedicht durch den sinnreichen deutschen Poeten H. Sachsen.“3 
Außer in Oberösterreich suchte der Meistergesang auch in Iglau 
in Mähren festen Fuß zu fassen. Bei den Iglauer Meistersängern, 
denen noch im Jahre 1615 von Christian Herman ein Ölbild, das 
den „Hochberümpten poeten Hannß Sachsen“ im Greisenalter dar- 
stellt, verehrt worden war,* deren Schule aber bald nach dem 
Jahre 1620 unter dem Drucke der Gegenreformation verschwand, 
ı Widmanna. a. O0. 8. 3, 8. 
2 Widmann a. a. O0. S. 8. K. J. Schröer, Meistersinger in Öster- 
reich, in den Germanist. Studien, Supplement zur Germania. Hg. von Karl 
Bartsch, 2. Bd., Wien (1875), S. 206 —235. Keinz, Aus der Augsburger Meister- 
singerschule, in den Sitzungsberichten der philos.-philolog. Kl. der k. b. Akad. 
a. W., Jg. 1898, 1. Bd., München, 1893, S. 160. Anm. 1. Die Münchner 
Handschrift war schon von Max Brissel im Intelligenz-Blatt zum Serapeum, 
26. Jahrg. (1865), S. 113—118, S. 121—124 ihrem Inhalte nach bekannt 
gemacht worden, sie wurde im Oktober 1865 in München versteigert, 
Schröer scheint (a. a. O0. S. 206) die Blattzahl der in Wien befindlichen 
Handschrift mit 163 Bl. nicht richtig angegeben zu haben. Widmann zählt 
(a. a. O0. 8. 8) 239 Bl. 
3 Schröer a. a. O0. 8. 218. 
1 Hans Sachs-Feier (Wien. 1894). 8. 1.
	        
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