Volltext: Hans Sachs

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„So feid ihr Fatholifch?“ forfhte die Hausfrau 
2twa8 bverftimmt. 
„za ja,“ fagte Stief, „mein Weib, meine Kin- 
der und ich.“ 
„Ci,“ fuhr die Hausfrau in ihrem Iuther’jchen 
Eifer fort, „fo gebt nur acht, daß ihr hier in Nürnz 
berg nicht von der Iuther’fhen Keberei angeftectr wer- 
det, zumal bei ung, lieber Meifter Stief, denn mein 
Mann, unfre Kinder und id find Iutherifch, und das 
eifrig. Was ihr vorhin habt vorlefen Hören, Hat auch 
diefer Erzfeger Luther gefchrieben. Wenn der Schwaz 
bader Erzpriefter und Kaplan wüßten, daß ihr fo 
was angehört, Meifter Stief, wie würds euch gehen?“ 
Yrau Kunigunde that diefe Frage mit Lachen: 
dem Munde, aber doch Hatte e8 Stier wohl gemertt, 
daß fie verftimmt war. Er fürchtete, durch fein Be: 
fenntnis, daß er fatholifjdj fei, die @unft und Unter: 
fügung feiner WohHlthäter verfcherzt zu haben, und be: 
reuete {chon bitter feine Unvorfichtigfeit. Er wollte 
alfo fOnell die Sache wieder gut machen und fagte 
ftotternd und zaghaft: „Ik habe freilich nicht gewußt, 
das Luther fo etwas Herrliches gefchrieben hat, und 
daß die Bibel für jeden Menfhen da ift und Troft 
hat für jeglidhes Leid. Bon heut an aber weiß ich, 
daß nichts fo fehr mein Herz tröften und ftärken kann, 
als Gottes Wort und Luthers Lehr. DO hätt’ ich 
fängft aehört, wa8 ich Deut vernomunen, wie Diel
	        
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