— 41 —
lem
en
it
8
Ne
8
fe
8
„So feid ihr Fatholifch?“ forfhte die Hausfrau
2twa8 bverftimmt.
„za ja,“ fagte Stief, „mein Weib, meine Kin-
der und ich.“
„Ci,“ fuhr die Hausfrau in ihrem Iuther’jchen
Eifer fort, „fo gebt nur acht, daß ihr hier in Nürnz
berg nicht von der Iuther’fhen Keberei angeftectr wer-
det, zumal bei ung, lieber Meifter Stief, denn mein
Mann, unfre Kinder und id find Iutherifch, und das
eifrig. Was ihr vorhin habt vorlefen Hören, Hat auch
diefer Erzfeger Luther gefchrieben. Wenn der Schwaz
bader Erzpriefter und Kaplan wüßten, daß ihr fo
was angehört, Meifter Stief, wie würds euch gehen?“
Yrau Kunigunde that diefe Frage mit Lachen:
dem Munde, aber doch Hatte e8 Stier wohl gemertt,
daß fie verftimmt war. Er fürchtete, durch fein Be:
fenntnis, daß er fatholifjdj fei, die @unft und Unter:
fügung feiner WohHlthäter verfcherzt zu haben, und be:
reuete {chon bitter feine Unvorfichtigfeit. Er wollte
alfo fOnell die Sache wieder gut machen und fagte
ftotternd und zaghaft: „Ik habe freilich nicht gewußt,
das Luther fo etwas Herrliches gefchrieben hat, und
daß die Bibel für jeden Menfhen da ift und Troft
hat für jeglidhes Leid. Bon heut an aber weiß ich,
daß nichts fo fehr mein Herz tröften und ftärken kann,
als Gottes Wort und Luthers Lehr. DO hätt’ ich
fängft aehört, wa8 ich Deut vernomunen, wie Diel