Objekt: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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Jungfrau Brust und Kopf, worauf eine Krone. Die bei— 
den Wasserschaalen mit fabelhaften Flügelpferden sind aus 
der königl. Erzgießerei bei München. Heideloffs Vorschlag 
bei der Anlage des neuen Brunnens war für eine altdeut— 
sche Verzierung, die sich allerdings besser gegeben haben 
würde; gut ist es indeß, daß der Maximiliansplatz selbst 
nicht einer von den Stadttheilen Nürnbergs ist, die durch⸗ 
aus gothische Bauten erfordern. Hübsche Brunnen im go— 
thischen ˖ Style sieht man auf dem Josephsplatz und am 
Eingang der Schustergasse von der Karlsstraße aus, welche 
ebenfalls von Heideloff entworfen wurden. 
Vor allen ist aber der schöne Brunnen am Markt— 
platze zu nennen, an welchem man reiche Erfindung hoher 
Mannichfaltigkeit zu einem Ganzen harmonisch verbunden 
und ein durch Kunstanschauung schöner Formen gebildetes 
Auge erkennt, ein Meisterwerk, das bis auf die kleinsten 
Theile seine Vollendung darlegt, das hervorgegangen aus 
der Blüthezeit der Architektur mit Recht als ein theures 
Ueberkommen werth gehalten wird. Die Kinder lauschen in 
freudiger Neugier auf bei dem Namen des schönen Brun— 
nens, denn ihnen wohnt in seinen Tiefen eine wunderthätige 
Kraft, die Jünglinge erinnern sich in weiter Ferne draußen 
an das Wahrzeichen des eisernen Ringes am Gatter, die 
Mäanner zeigen stolz auf das herrliche Besitzthum, und der 
Greis hilft daran für manchen Abschnitt der Vergangenheit 
seinem schwanken Gedächtniß auf. 
Dieses allgemein geschätzte Kunstwerk entstand an der 
Stelle eines andern Brunnens, wo vorher nur ein steiner—
	        
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