Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

X 
nnn 
in —2 
ung mit dir 
— T die 
jel den ehn 
duer hat ein 
J eithhin 
ich hesulhen 
urde den he 
dete bhillnp 
er harse 7— 
X 
cdlen Meiste— 
üherbrdeulih⸗ 
e Meistersigr 
eein cder dir 
iner hof un 
eder gesunsen 
kränglein er⸗ 
h Spotllide 
in jeder dihe 
hul und heh 
henn aber, wie 
dirche gelegenb 
zte, so wirde 
it gewesen sin 
oft, seht zun 
‚Kunst! eru 
Alegt hahen. 
oder einsu 
iedenen heitn 
—IL 
Gachs eier 
nie neue —PN 
Ditglicher du 
ttershrist ber 
nicht auch J 
ß die Mest⸗ 
— 
cchten, dehst 
- 675 — 
nur auf die rein äußerliche Beschaffenheit des Stoffs und eine noch 
äußerlichere Form Gewicht legten. Allerdings sollten auch eine „blinde 
Meinung“ oder ein „blindes Wort“ bestraft werden, d. h. wenn der 
Sinn eines Satzes unverständlich würde oder ein Wort nicht in den 
Sinn des Satzes hinein paßte. Die weitaus meisten Strafen aber 
bezogen sich auf die Form. Es soll zwar nicht geleugnet werden, daß 
viele der in den Tabulaturen aufgeführten Fehler auch noch heute mit 
Recht als Verstöße gegen die Gesetze des sprachlichen Wohlklangs an— 
gesehen werden würden. Daß man aber fast allein solche Verstöße 
gegen die Form, deren Vermeidung sich eigentlich von selbst hätte ver⸗ 
stehen sollen, mit Strafen zu bedrohen für nötig fand, zeigt uns, auf 
welch öde und geistlose Stümpereien — mit wenigen Ausnahmen — 
die ganze Sache schließlich hinauslief. Ein handwerksmäßiger Zwang 
überwucherte völlig jede Regung eines selbständigen dichterischen Ge— 
fühls, das sich etwa in Form, Sprache und in der Gestaltung des 
Stoffs hätte geltend machen können. 
Jedes Meisterlied, „Par“ oder „Bar“ genannt, bestand aus zweien 
oder mehreren Strophen, die wieder in Stollen, Gegenstollen und Ab— 
gesang zerfielen. Die Strophen eines Bars hatten alle den gleichen 
Ton, d. h. einen ganz bestimmten Aufbau nach Silben⸗, Verszahl und 
Reimverhältnis, wozu noch die im Laufe der Zeit allerdings starken 
Veränderungen unterworfene Gesangsweise, die Melodie hinzukam. Die 
Töne waren entweder ältere oder neu erfundene. Jene wurden meist 
nach irgend einem früheren Singer benannt, sei es, daß sie wirklich 
von ihm benützt worden waren, oder ihm nur zugeschrieben wurden, 
wie dies namentlich mit den sog. zwölf alten Meistern, einem Frauen— 
lob, Regenbogen u. s. w., in deren Namen übrigens keine völlige Über⸗ 
einstimmung herrschte, der Fall war. Daneben gab es noch allerlei 
zum Teil sehr absonderlich klingende Bezeichnungen für die Töne, wie 
z. B. der blaue, rote, süße, starke Ton, der Abendton, die Silberweis u. s. w. 
Eine besondere Kraftprobe waren der „lange“ oder „überlange“ Ton, 
mit bis zu 100 Verszeilen in der Strophe. Es galt für eine besondere 
Auszeichnung, einen neuen Ton zu erfinden. Derselbe mußte durchaus 
selbsiändig sein, d. h. mit dem „Gemäs oder Gebänd“, mit der Zahl 
der Verszeilen und mit den Reimstellungen ja nicht in einen andern, schon 
vorhandenen Ton hinübergreifen, wenn er als „bewährt“ eingeschrieben 
werden sollte. Hans Sachs hat seine über 4000 Meisterlieder in 
etwa 270 Tönen gedichtet, von denen er dreizehn, 3. B. den Rosenton, 
die sog. Gesangsweis, die hohe Bergweis u. s. w. selber erfunden hat. 
Das Erfinden eines neuen Tons war aber eine rein mechanische Arbeit, 
eine verständnislose Reimschusterei.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.