Vorwort. 
Als der unterzeichnete Redakteur der vorliegenden Berichte bei seiner 
längeren Anwesenheit auf der bayer. Landes-Ausstellung in Nürnberg, wo 
er ein Juryamt bekleidete, Gelegenheit hatte, diese Ausstellung näher zu 
studieren und in Folge dessen die Ansicht gewann, dass sich hier eine sehr 
günstige Veranlassung darböte, nicht nur die Leistung Bayerns auf dem 
Gebiete der Industrie überhaupt zu dokumentieren, sondern auch den 
gegenwärtigen und vergangenen Standpunkt Bayerns in der Industrie 
und deren Entwickelung nachzuweisen, fasste er den Entschluss in dem 
unter seiner Redaktion stehenden Bayerischen Industrie- und Gewerbeblatt. 
wenn irgend möglich, sachliche Berichte über diese Ausstellung zu ver 
öffentlichen. — Er ging dabei zugleich von der Ansicht aus, dass der 
eigentliche Nutzen einer Ausstellung hauptsächlich nur dann ein nachhaltiger 
sein könne, wenn man auf Grund derselben den Stand der Industrie etc 
in Vergleich setze mit den Leistungen anderer Zeiten und anderer Länder, 
um in Anschluss an solche Erörterungen diejenigen Mittel in Erwägung 
zu ziehen und in Vorschlag zu bringen, welche zur Hebung und Fortent 
wickelung der industriellen etc. Thätigkeit geeignet erscheinen, 
Ein auf eine solche Veröffentlichung bezüglicher Antrag an den Aus: 
schuss des polytechnischen Vereins fand sofort Annahme und Förderung, 
so dass bereits im Monat September 1882 an eine Reihe von Männern eine 
Aufforderung zur Beteiligung an dieser patriotischen Arbeit erlassen werden 
konnte, welche nach dem eben entwickelten Plane ausgeführt und zweck 
mässig nach den Ausstellungsgruppen oder Sektionen geordnet etwa um 
fassen sollte: 
1. Dasjenige, was über die Landesausstellung in der entsprechenden 
Gruppe oder Gruppenabteilung bemerkenswert war; 
2. Eine chronologisch geordnete, wo möglich statistisch ergänzte Dar 
stellung der Entwickelung und des augenblicklichen Standes der hefr. In 
dustrie ; 
3. Folgerungen aus diesen KErörterungen für die nächste Zukunft — 
bestehend in Vorschlägen und Winken zur Hebung der bayerischen In 
dustrie u. S. W. 
Bei diesem Vorhaben musste die Redaktion vor Allem auf die Hilfe 
solcher Herren rechnen, welche bei der Ausstellung ‚als Preisrichter 
thätig gewesen waren und daher in erster Linie an diese sich bittend 
wenden. Der anfangs ziemlich entmutigende Erfolg diesbezüglicher Bitten 
fiel jedoch später glänzend aus, indem sich folgende Herren bereit erklärten 
die Bearbeitung der in Betracht kommenden 13 Gruppen zu übernehmen.