35. Denkmal am Hans Sachshaus. 6. Festzug 6—2 37
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der Herstellung von Entwürfen begonnen und die Vorstände
der Innungen, Gewerbevereinigungen und anderer Vereine
zur Beteiligung am Zuge durch Übernahme einer Gruppe,
sei es zu Wagen oder zu Fuß, eingeladen. Zugleich sollten
sie sich darüber aussprechen, was sie an Mitteln dafür auf—
zuwenden bereit seien. Zunächst ging alles auf das beste von
statten, und der Ausschuß förderte die ihm zugeteilte Aufgabe
in mehrmaligen Sitzungen. Die Obermeister des Innungs⸗
ausschusses hatten sogar eine korporative Beteiligung am Fest⸗
zug zugesagt. Trotzdem zerschlug sich der Plan und zwar
deshalb, weil sich die einzelnen Innungen zu nennenswerten
Opfern nicht verstehen mochten.
Der ursprüngliche Plan eines Festzuges im großen Stil
wurde nunmehr aufgegeben, und man machte sich allmählich mit
dem Gedanken einer kleineren Veranstaltung vertraut, die dann
durch Originalität der Idee und Feinheit der Ausbildung und
Ausstattung hervorzutreten hätte. Denn das mußte man sich
sagen, daß ein Festzug der Gewerbe weder als neu noch als
besonders zugkräftig angesehen werden könne.
Stadtarchivar Mummenhoff wurde beauftragt, einen Plan
für eine anderweitige Gestaltung des Festzuges auszuarbeiten.
Es lag nun der Gedanke nicht allzufern, den Dichter
selbst als den Mittelpunkt des ganzen Zuges hinzustellen und
die verschiedenen Gruppen und Personen als ihm huldigend
vorzuführen. Weiterhin ließ es sich wohl auch ermöglichen, die
Idee aus Dichtungen des Hans Sachs zu entnehmen und zu ent—
wickeln und ihn besonders zu der Stadt, —
zu verherrlichen berufen war, in innige Beziehung zu setzen.
In dem Gespräch: „Die neun Gab Muse oder Kunst⸗
göttin betreffend“ schildert der Dichter, wie er einst auf seiner
Wanderschaft zu Wels in ganz blühender Jugend, als er in
des Kaisers Tiergarten an einem Brünnlein in dem tiefen
Schatten des Gesträuchs wie in einem Traum entrückt worden,
die Weihe der Musen empfangen habe.
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