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Die Burg. 49
der fränkischen Schweiz und weiter Östlich des fränkischen
Jura auf, darunter als höchster Punkt der Hohenstein mit
einem alten Hohenstaufenschloss, der Rothenberg, eine im
Jahre 1838 abgetragene Festung, der Glatzenstein .und
Hansgörg, endlich der Moritzberg; nach Süden zu sieht man
den Kirchturm von Schwabach, bei sehr hellem Wetter sogar
die Wülzburg und den Spielberg.
Eine schöne Uebersicht der Stadt .bietet auch die süd-
liche Freiung, welche zwischen dem runden Turm und der
Walburgiskapelle liegt. Letztere wurde‘ ursprünglich als
Ottmarskapelle schon im 10. Jahrh. erbaut und war wahr-
scheinlich die älteste Burgpfarre; 1427 wurde sie erweitert
und der hl. Walburgis geweiht.
Von der nördlichen Freiung hinab. öffnet‘ sich links ein
langer gedeckter Weg, der ins Freie führt, das‘ Vestnerthor.
Im fünfeckigen Turm ist eine dem Antiquar Geuder
gehörige Sammlung kulturhistorischer Gegenstände, darunter
die eiserne Jungfrau, untergebracht. Die nördliche Freiung
bietet eine schöne Aussicht auf das sogenannte Knoblauchs-
land. Hier war es, wo Eppelein über den Graben setzte;
jedenfalls aber nicht über den jetzigen, der jünger ist als
Eppelein.
Die betreffende Sage lautet: „Der wilde Ritter Eppelein
von Gailingen war bei einem Streifzuge gegen Nürnberger
Handelsleute in die Hände der Stadtknechte gefallen und
vom Rat zum Tode durch Hängen verurteilt worden. Karz
vor der Exekution wurde er nach alter Sitte gefragt, was
er noch wünsche? — Der Ritter wünschte nichts weiter, als
sein treues Ross besteigen und im Schlosshofe herumtummeln
zu dürfen. Da das Thor wohl verwahrt war, so wurde die
Bitte gewährt. Kaum aber sass der wilde Eppelein auf
seinem mutigen Rosse, so drückte er ihm die Sporen in die
Weichen, und ehe die Wache haltenden Stadtknechte es ver-
sahen, befanden sich beide auf dem Rande der Mauer, und
von da setzte das Pferd mit gewaltigem Sprung über den
Graben und erreichte. jenseits den Boden. Der wilde Eppelein
war gerettet.“ Daher das Sprüchwort: „Die-Nürnberger
hängen keinen, sie hätten ihn denn zuvor.“ Zi bibliethe‘:
Griebens Reise-Bibl.: Nürnbera. VIT 4 WNürnberc: