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(nhd.: sobald sie ausschlagen, merkt ihr, dass der Sommer
nahe ist).
Die Uebereinstimmung im Zeitpunkte, die durch
wann bezeichnet wird, findet hauptsächlich in der Zu-
kunft statt, oft auch in der Gegenwart; für die Ver-
gangenheit tritt meist iterative Bedeutung hinzu:
I. 179. wenn sie in Sünd waren entschlaffen,
thet ers mit einer Ruten straffen.
I. 199, gaben dem Volck ein böss Exempel,
wann sie dieneten in dem Tempel.
"1, 231. und wenn sie etwas seeten auss,
bald das im Feld auffwachsen was,
kam Midian auss Neyd und Hass,
VIL. 161. ach, ist denn solchs die Freundschafft dein,
die du mir offt versprochen hast,
wenn du warst in meim Hauss ein Gast.
XI. 463. offt daucht mich auch, sie lebet noch,
etwan bey iren Freundin wer,
in iren Gschefften hin und her.
wenn ich mich denn bedacht, das sie
gestorben wer und nicht mehr hie,
so wurdt mein Hertzenleidt mir new.
Auch bei Uebereinstimmung des Zeitpunktes in
der Gegenwart lässt sich bisweilen iteratives Verhältnis
erkennen:
XI 138. ‚und wenn ich noch daran thu dencken,
mein Hertz mir gar ob dir erkalt,
XI. 176, ach Got, wer hats also betrogen?
wenn ich dran denck, geht mir mit Schmertz
ein Stich auss durch mein betrübt Hertz.
Aber nicht nur Gleichzeitigkeit des Zeitpunktes
bezeichnet wann, sondern auch Uebereinstimmung der
Zeitdauer der Haupt- und Nebenhandlung, und zwar
bezeichnet es die Zeitdauer, die der Begrenzung ent-
behrt und ist gleichbedeutend mit so lange als: