60 Topographische Beschreibung.
sind uͤber 6. Fuß hoch, und von 8. Engeln umge⸗
ben, die in der Luft zu schweben scheinen. Aber
dieses Kunstwerk haͤngt oben am Gewoͤlb im Chor,
und ist bedeckt, folglich nicht zu sehen, wenn es
nicht herabgelassen wird.
Nebenkirchen
sind in Nuͤrnberg dieienigen, welche, gleich den
beeden Hauptkirchen, mit Predigern und Diakonen
besetzt sind, und in denen auch das heil. Abendmal
ausgetheilt wird. Es sind dieser Nebenkirchen ei⸗
gentlich drey, bey der vierdten aber, die man noch
dazu rechnet, naͤmlich der Marienkirche, in wel⸗
cher die heil. Communion nicht gehalten, sondern
nur blos geprediget wird, ist die Predigerstelle
seit 1787. eingezogen worden.
1) Die Kirche zu St. Aegydien. (No. 10.)
Sie ist vom Jahr 1711- 18. in italiaͤnischem
Geschmack, ausen nach dorischer, und innen
nach korinthischer Ordnung gebauet; nachdem
die vorherige Klosterkirche 1696. ganz abgebrannt
ist, und heiset daher insgemein die neue Kirche.
Der Baumeister war Gottlieb Trost, Obrist und
Zeugmeister alhier in Nuͤrnberg. Der Platfond
ist von Johann Martin Schuster auf nassen Kalch
gemalt, und die Kuppel am Ende des Chors von
Joh. Daniel Preisler. Die Laͤnge der Kirche selbst
betraͤgt