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angegebenes Markierungssystem das Herzbild zu bekannten Punkten oder
Linien des Körpers, sowie zu den von uns aufgezeichneten Perkussionsfiguren
'n Beziehung bringen. Zu letzterem Zwecke war eine Methode wünschens-
werth, welche gestattet, den Herzumriss nicht wie gewöhnlich auf Pauspapier,
sondern unmittelbar auf die vordere Brustwand aufzuzeichnen, Auch hiezu hat
Moritz neuerdings einen einfachen Modus angegeben. Vorher hatte ich mir für
den gleichen Zweck einen kleinen Schreibapparat konstruiert, bestehend aus einer
circa 2 Finger langen, U-förmigen Feder, deren einer Schenkel am Ende
einen kleinen durchbohrten Bleiknopf trägt; letzterer wird so auf den Thorax
aufgesetzt, dass sein Schatten mit dem Treffpunkt des Herzschattens und des
den senkrechten Strahl bezeichnenden Bleiringschattens zusammenfällt. Ein
Druck auf die Feder lässt ein am anderen Ende angelöthetes, mit farb-
getränktem Dochte armiertes Röhrchen durch das Centrum des Bleiknopfes
treten und macht einen Farbenpunkt auf die Haut. Durch Verbindung der
in kleinen Abständen angebrachten Farbenpunkte bekommt man die Projection
des Herzumrisses, Später benützte ich dann den neuen Moritz’schen Apparat,
da dessen Handhabung entschieden noch bequemer ist. Die Aufzeichnung
der Perkussionsfigur geschah mit einer kontrastierenden Farbe und aus nahe-
jegenden Gründen stets vor der Durchleuchtung.
Unter den Kranken, die in dieser Weise untersucht wurden, befanden
sich sechs Fälle von reiner, typischer Chlorose, deren Hämoglobingehalt
zwischen 27 und 37"/a betrug und in denen sämmtlich eine erhebliche
Verbreiterung der Herzdämpfung (rechter Sternalrand und darüber hinaus) zu
konstatieren war. Trotz der geringen Zahl der Durchleuchtungen glaube ich
doch durch die Uebereinstimmung der Befunde einige werthvolle, unsere
\nnahme bestätigende Momente erhalten zu haben,
Betrachten wir nun die in diesen Fällen erhaltenen »OÖrthodiagramme«,
ohne sie zunächst in Beziehung zu unseren Perkussionsbefunden zu bringen.
{n erster Linie fanden wir Hochstand des Zwerchfells, die Kuppe desselben
pflegte bei ruhiger Athmung der vierten Rippe, beziehungsweise deren oberem
Rande zu entsprechen. Im Vebrigen konnte eine deutliche Veränderung der
Form oder der Lage des Herzens, etwa wie sie Grummach 3) (siehe unten)
gefunden hatte, an unseren Herzumrissen nicht nachgewiesen werden, nur ist
zu erwähnen, dass der Abstand der beiden Punkte, in denen Herz- und
Zwerchfellschatten sich berühren, und der uns einen Anhaltspunkt darüber
abgibt, wie viel vom rechten Herzrand am Zwerchfell aufliegt ein das gewöhn-
liche Mafs um durchschnittlich !/2 cm übersteigender war. Vielleicht ist diese
kleine Differenz als der Ausdruck einer später zu besprechenden Lage-
veränderung des Herzens zu betrachten. Dass sie nicht auf einer Vergrösserung
desselben beruht, dürfte aus Folgendem hervorgehen.
Die Mensuration des Herzschattens ist freilich eine etwas missliche
Sache, da wir an ihm ausser der allenfalls noch brauchbaren Herzspitze
keinen fixen Punkt besitzen, der Herzleberwinkel ist wegen seiner Inconstanz
bei Aenderungen der Herzlage nicht zu verwerthen. Doch schien mir immer-
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