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poetisch gesinnter Gelehrten entwarf Kaiser Max einen weitschich-
tigen Plan zum Triumphe. In langem Zuge schreitet, von Banner-
trägern angeführt, der Hoftross einher, ihm schliessen sich die hul-
digenden Vertreter aller Stände, Träger von Trophäen und Bildtafeln,
kunstreiche Wagengerüste u. s. w. an, bis endlich der prunkreiche
Wagen naht, auf welchem der Kaiser mit seiner Familie thront.
Zug und Wagen nehmen (in der Idee) den Weg zur Triumphpforte,
welche über den schmalen Eingängen, den Pforten des Lobes, der
Ehre und des Adels, einen hohen, von Rundtürmen eingeschlossenen,
in zahlreiche Felder geteilten und mit Kuppeln gekrönten Aufbau
den Augen des Betrachters vorführen soll. Für diesen Triumph,
das monumentalste Werk im Fache des Holzschnittes, wurde nun
ausser anderen (Augsburger) Künstlern auch Dürers Mitwirkung
gewonnen. Welchen Wert der Kaiser auf sie legte, beweisen dessen
Gnadenbezeugungen und der bis zum Tode des Kaisers fortgesetzte
Briefwechsel zwischen dessen litterarischen Gehilfen und Dürer.
Der Kaiser wollte ihn (1512) von allen städtischen Steuern frei
machen, und da der Rat von Nürnberg nicht darauf einging, gleich-
sam an des Kaisers Stelle den Künstler zu besolden, so verlich er
ihm (1515) ein Leibgeding von 100 Gulden rheinisch, aus der Stadt-
steuer zahlbar. Dieses Gehalt erhob Dürer in der That bis zum
Tode des Kaisers. Die ganze Zeit hindurch stand er weiter mit
Johannes Stabius, mit Pirkheimer und Peutinger in engem Verkehre,
um mit ihnen die Einzelheiten des Triumphes zu beraten. Dass
er es an Fleiss und Eifer im Dienste des Kaisers nicht fehlen
liess, sagen uns der Freunde und seine eigenen Briefe, Dennoch
ist der persönliche Anteil Dürers an dem Triumphe nicht so umfang-
reich, wie man erwarten sollte, und dieser Teil der Thätigkeit für
das Verständnis seiner Natur nach nicht sonderlich ergiebig. In
dem eigentlichen Triumphzuge werden von 135 Blättern 24 auf
Dürer zurückgeführt. Doch gehören unter diesen mehrere nur
seiner Werkstätte an. Eine äussere Beglaubigung des Ursprunges
in Dürers Nähe bietet ihre Herstellung in Nürnberger Werkstätten,
z. B. in jener des berühmten Holzschneiders Hieronymus Andrcä,
Ob er mit ganzer Seele bei einer Arbeit war, welche ihn von den
genauen Vorschriften des Bestellers abhängig machte? Am chesten
möchten wir es von den durch künstliche Mittel bewegten Wagen-
yerüsten, auf welchen sich mannigfache Kriegs- und höfische Szenen
abspielen, vermuten. Hier kam die erfinderische Kraft des Künst-
lers zu ihrem Rechte, fand der Ruhm Nürnbergs in mechanischen
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