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antwortet, was treibst Du immerdar, was geht es
Dich an. Es hat auch der König hernach als er
herab in die Stadt kommen mit Fingern auf den
Steinheimer gezeigt, und gesagt: Dieser redet übel
von der Stadt, derowegen der Rath beschlossen, ihn
darum zu Rede zu setzen. Er ist aber diesmal ent—
ritten, und als er zu Ende des Jahres, Mittwoch
vor St. Thomastag wiederum gen Nürnberg gelangt,
und deßwegen bespracht worden, hat er für diese
Handlung und Reden geschworen.
Aus demselben Jaͤhre geben die Nürnberger Chroniken
auch noch folgende Erzählung, deren Wahrheit freilich nicht
verbürgt werden kann, und von Müllner auch mit der Be—
merkung: sides sit penes autorem begleitet wird.
—D0— Schlüssel zum
Vestner Thore verlangt, und hiegegen demselben die Gewäh—
rung einer jeden Bitte im Voraus zugesagt haben. Die
Schlüssel wurden wirklich überliefert, der sie überbringende
Bürgermeister aber sprach sogleich als Bitte aus, ihm die—
selben wieder zurückzugeben; da wurde der König schamroth,
gab dem Bürgermeister einen Backenstreich, und sagte: Du
listiger Mann, dies sollten wir vorbetrachtet haben, und ritt
mit Unwillen aus der Stadt nach dem Rotenberg. Seinem
Gefolge wehrte er auch nicht, daß sie auf einer eben statt—
findenden Kirchweih die Buden umstießen und plünderten.
In der Schweiz war es indessen ernst genug hergegan—
gen; am 9. Juli 1386 wurde die Schlacht bei Sempach ge—
schlagen; in ihr war der Herzog Leopold von Oestreich mit
der Blüthe seiner Ritterschaft den Hellebarden und Morgen—
sternen der Eidgenossen erlegen, nachdem Arnold von Winkel—
ried durch seinen Opfertod den Landsleuten eine Gasse gemacht
hatte, und die schwäbischen Städte hoben, hiedurch muthig ge—
macht, ihr Haupt wieder trotziger empor. Da geschah der
Anstoß, der die Flamme des Krieges zum Ausbruche brachte.