Inhaltsverzeichnis: 1834-1884 (2. Band)

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XXV. 
Kaspars Wegführung. 
„Er erweckte mich aus dem Schlafe und als ich erwacht war, stand 
der Unbekannte vor mir, der mir sagte, daß er mich fortführen 
wolle.“ 
Kaspar Hauser am 6. Nov. 1829. 
Die Angaben der Bekanntmachung sind hier so bestimmt), daß 
wir einen preußischen Gardeleutnant als Eclaireur vorausschicken 
können. Herr von Pirch schrieb an und für Hitzig: 
Rechnet man, daß Hauser um Mitternacht aus dem Gefängniß 
geholt wurde, daß der Unbekannte ihn bis zu Tagesanbruch (Sonn— 
übend den 24. Mai 1828) forttrug, daß der Tag gegen 4 Uhr an— 
brach, so hatte man bis dahin höchstens 4 Stunden Weags zurück— 
Gegen die Wegschaffung des mythischen Kaspar gerade nach einer großen 
Stadt hat schon Merker (Anm. 30) den richtigen Punkt getroffen: „Man sollte 
aach der Geschichte des Findlings nicht glauben, daß eine dringende Veranlassung 
oorhanden war, ihn auf eine so sonderbare Weise in die Welt einzuführen, um 
hn dann hinterher noch weiter mit Tücke zu verfolgen. Man entledigt sich seiner 
nicht in früher Kindheit, wo die Aussetzung wenig Schwierigkeiten haben konnte. 
Man erzieht (7) ihn in tiefer Verborgenheit, und nun entledigt man sich dieses so 
eigentümlich auffallenden Wesens nicht in tiefer Nacht, nicht auf freiem Felde, 
nicht bei einem abgelegenen Gehöfte oder irgend einem Dörfchen, wo seine Erschei⸗ 
nung das wenigste Aufsehen gemacht haben würde, sondern man führt ihn mit 
bieler Mühe nach einer großen Stadt — nach einem Orte, wo alle Hülfsmittel 
vorhanden sind, um, wenn es möglich ist, die Thäter eines an ihm verübten Ver— 
brechens zu ermitteln.“ Es ist eben immer derselbe schlaue „jchwarze Mann“ 
gewesen: 1) im Käfig, 2) auf dem Marsch nach Nürnberg, 83) beim Attentat 1829 
und 4) im Hofgarten zu Ansbach 1833.
	        
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