Inhaltsverzeichnis: 1834-1884 (2. Band)

352 Chronologische übersicht und Kaspar-Hauser-Litteratur (Nr. 19). 
11. Nr. 19. Merker, C. H. — Beiträge vom 11. Nov. — 
3. Dez. (Nr. 45— 49) Widerlegung des Dr. M. (Nr. 15.) 
Dezember. 
3. Preus Gutachten Nr. 20, 433— 439. 3, 136—- 144. — 5. 
Tuchers Vernehmung 181. Nr. 20, 440. 165/69. „Auf einem Spazier— 
gange sah Kaspar bei einbrechender Dämmerung in einer Entfernung von 
rirca 150 Schritten die schwarzen Beeren eines Hollunderbaumes, und gab 
ihre Verschiedenheit von den ihm schon bekannten Schwarzbeeren an. Es 
war dabei so dunkel, daß ich und Professor Hermann nur die Umrisse 
des Baumes erkennen konnten.“ 
Daumer 1832, II. S. 54 Rhus. „Im Winter 1830 wurde mir 
gesagt, daß er an Zahnschmerz leide, der ihm selbst die Nachtruhe raube, 
und daß er sich den schmerzenden Zahn herausnehmen lassen wolle. Ich 
hatte schon früher einmal, da er in meinem Hause lebte, das verlangte 
Zahnausnehmen nicht zugestanden, da dies für Hauser eine furchtbare 
Nervenerschütterung von nicht bestimmbaren Folgen ge— 
wesen sein würde. Jetzt kam ich gerade noch zur rechten Zeit, um den 
Wundarzt abznhalten, der schon seine Instrumente ausgepackt hatte. Da 
für die Art des Schmerzes Rhus passend schien, so nahm ich den (trocke— 
nen) Stöpsel eines Gläschens, in welchem ich diese Arznei, bis zum 28ten 
Verdünnungsgrade potenzirt, in Pulverform aufbewahrte und brachte ihn 
mit einem (größeren) Streukügelchen in Berührung, woran ich Hauser 
riechen ließ. Sogleich vermehrte sich der Schmerz; das über dem Zahn 
»efindliche Auge wurde angegriffen und schmerzte, der Zahn fieng an zu 
bluten. In einer Viertelstunde war aller Schmerz verschwunden. Rhus 
aber wirkte fort und brachte in den nächstfolgenden Tagen Besserung der 
durch Arbeiten sehr angegriffenen und gerötheten Augen, und des Kopfes, 
der freier wurde, so daß er wieder leichter faßte und arbeitete, da er zuvor 
bei strenger als früher betriebenem Unterricht in Folge der dadurch herbei— 
geführten Ueberreizung während desselben verwirrt und unfähig zu fassen 
wurde.) Einige Zeit darauf wurde er durch ein mit Gewürznelken be— 
Der Vorwurf zu großer Schonung Hausers, den Niemand so ge⸗ 
nau kannte, wie ich, zeigte sich, nachdem er nicht mehr unter meiner Aufsicht 
stand, durch eine Menge unerfreulicher Erfahrungen als ungegründet. Daumer. — 
Diese Naivetät aber! Das ewige Zurichten eines für metaphysisch-nervös gehaltenen 
Beschöpfes mit Hahnemannismus, Mesmerismus, Somnambulismnus, Magnetismus.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.