fullscreen: Alt-Nürnberg

258 — 
Ludwig von Bayern-Landshut-Ingolstadt, der i. J. 1450 seinem 
Vater Heinrich in der Regierung gefolgt war, bot den Nürnbergern 
seine guͤten Dienste an und bewirkte auf den 5. März 1452 eine 
Zusammenkunft in dem Städtchen Lauf, auf welcher mit dem 
Heidecker und den Nürnberger Bevollmächtigten die Räte des Würz— 
oͤurger Bischofs und Abgeordnete befreundeter Städte erschienen. 
Aber auch hier führten die weitläufigen Verhandlungen vorläufig zu 
keinem Ziel. Noch im Sommer desselben Jahres kam dann der 
neapolitanische Franziskanermönch Johann Capistrano auf seinem 
Zug durch die Länder Europas, auf welchem er gegen Türken und 
Ketzer das Kreuz predigte und nebenbei eine Menge Wunder ver— 
richtete, auch nach Nürnberg. Der Franziskaner, dessen flammende 
Beredsamkeit das Staunen seiner Zeitgenossen erregte, wurde vom 
Nürnberger Rat mit den größten Ehren aufgenommen und hielt es 
vielleicht deshalb für seine Pflicht, als Vermittler seine Redekunst bei 
dem Markgrafen zu versuchen. Zu diesem Zweck begab er sich 
mehrmals von Nürnberg aus zu dem unversöhnbaren Feinde der 
Staͤdt, zweimal nach Pillenreuth, einmal nach Schwabach. Aber der 
wunderkräftige Mann, von dem berichtet wird, daß er 30 Tote 
lebendig, 370 Taube hörend, 23 Blinde sehend und 920 Lahme 
gehend gemacht hat, brachte doch das Kunststück nicht fertig, den 
Sinn des Markgrafen zu wenden. Unverrichteter Dinge verließ der 
Franziskaner Nürnberg am 13. August. 
So machten sich denn im November 1452 die Abgeordneten 
Nürnbergs zum vierten Male auf den Weg an den nunmehr kaiser— 
lichen Hof nach Wiener-Nenstadt, um gemäß der Bamberger Richtung 
vom 22. Juni 1450 von dem Kaiser endlich ihr Recht zu holen. 
Recht und Gerechtigkeit, wie es darum stand im deutschen Reich, 
darüber sind uns die bittersten Klagen aus jener Zeit aufbewahrt 
und die Nürnberger konnten auch ein Lied davon singen. Sie hatten 
genugsam erfahren und sollten noch weiter erfahren, was es heiße, 
vor einem solchen Kaiser in einem Streit mit einem Fürsten Recht 
zu nehmen. Es war eine stattliche Zahl geistlicher und weltlicher 
Fürsten am Hoflager zu Neustadt versammelt, vor denen Gregor 
Heimburg die Sache Nürnbergs vertreten sollte. Aeneas Silvius, 
der damals noch Bischof von Siena war, hat uns in seiner Lebens— 
—DDDDDD 
derung der Vorgänge jener Tage, welchen er persönlich beiwohnte, 
hinterlassen. 
Mag auch in der Erzählung des Aeneas Silvius manches über— 
mäßig ausgeschmückt und manches stark aufgetragen sein, so erscheint 
doch so viel sicher, daß der von dem Gefühl der Hoheit und Herr— 
she 
X 
ylr 
ie! 
s der 
qurt 
ipen 
yde 
B 
fit! 
ex) 
M— 
jmpf! 
z up 
— 
swich 
Ien 
In! 
s 
athe 
ehen 
seper 
in 
üsep 
yhs 
yh 
wym 
9
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.