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Aber nicht immer waren Schaffensluft und Schöpfer:
Fraft gleich ftarf und ergiebig. Die Seel ohne te
Dichter nichts zu fchaffen vermag, war zeitweilig gedrückt und
getrübt. Der Mare Quell, der {fo frifch und voll gefprudelt,
floß Ipäter manchmal nur noch fräge in winzigem XRinnfal und
Orohte gar zu verfiegen. Wenn er in der Blüte feiner Kraft
neben feiner Handwerksarbeit oft mehrere Gedichte an einem
Tage fchuf, jo Ffamen ipäter fogar Zeiten, da er ganz aus-
jeßte oder doch an feinem Dichterberuf irre ward. Schon
Ende 1554, als er das fechzigfte £ebensjahr eben überfchritten
hatte, Hagt er über den Nachlaß des Gedächtniffes und der
ichöpferifchen Kraft:
Derftopft wurden die Auellen
Der artlichen Einfällen. .
Dernunft ward fhwach und blöd,
Luft und Begier wurt fhmach und 8d
Zu hHöflihem Gedichte.
Da befchloß er bei fich, forthin in {tiler Ruhe „aller
Poetrei“ müßig 3u gehn. Aber wieder erf[cheinen ihm Ddie
Mıufen, und Melpomene erinnert ihn daran, wie fie ihm, als
man das Jahr 1514 zählte, durch Derleihung der neun himm:
liichen Gaben zu ihrem Dienft geweiht hätten, und er ihnen
für die Seit feines Lebens verbunden und verpflichtet fei. Er
meint dagegen, daß er in den vierzig Yahren fich ihrer himm-
lifchen Gabe gar emfiglich bedient habe, daher follen fie ihn
jeiner Pflichten eritbinden, all feine Kraft fenfe fich zu Grunde,
und er Fönne ihnen nicht mehr dienen, YAber
Terpfnchore, die aute,
Sprach: „Sreund, fet wolgemute,
Du erwmählter Dienftmann,
Rein Urlaub kannft du von uns han;
Dieweil du haft dein Leben,
Bilf und Steur wir dir geben
Durch die neun gülden Lehr.
Su Preis wird dir Lob, Ruhm und Ehr
Don manchem werden Munde.“
In ‚feinem 64. Lebensjahre — 1558 — dachte er
wieder daran, der Dichtkunft zu entfagen und fich zur Ruhe
zu begeben. Das Alter mit feinen BGebrechen hat ihn über: