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die Truppenabgänge, versah sich mit kundigen Offizieren und 
Ingenieuren, bedrängte die heißumworbene Burgbraut mit 
Feuer, Minen und Einfallgräben, Bombenwurf und Wasser— 
entzug, und der Erfolg war nur eine Frage weniger Wochen. 
Abgesehen von einem geheimnißvollen Einflusse, der weder 
aus Urkunden, Combinationen, noch sogar im grauen Saal— 
buch ersichtlich wurde, traten zwei wichtige Faktoren als 
Hemmniß auf, welche sogar die theilweise Aufhebung der 
Belagerung bewirkten: die Verschlimmerung der Wund— 
krankheit des österreichischen Befehlshabers einerseits, und 
der vorübergehende wirkliche Entsatz des bedrängten Platzes 
durch Kurbayern. Allerdings war dies nur eine Galgenfrist 
vor der unaufhaltsam über den Rothenberg und seine wackere 
Besatzung hereinbrechenden Katastrophe, welche wieder zu einer 
denkwürdigen Marke in der Geschichte der Bergveste werden 
sollte und werth erscheint, der Vergessenheit entrückt zu werden. 
Der vorübergehende Erfolg Kurbayerns vermochte die 
Fränkischen und ihre Verbündeten nicht einzuschüchtern; der 
Rothenberg als bayerische Veste, welche als wehrhafter 
Trutz Frankens und sehr unangenehme Thalsperre sich breit 
machte, mußte um jeden Preis fallen, da er sehr verderb— 
lichen Einfluß auf die umliegenden Nürnberger Aemter und 
anderes Besitzthum fortwährend ausübte. 
Nicht nur, daß die Besatzung durch gelegentliche Ausfälle 
die Umgegend unsicher machte, so galt er auch als Haupt— 
zufluchtsort österreichischer und anderer Ausreißer der 
deutschen Reichsarmee. 
Wegelagereien waren an den benachbarten Straßen und 
Pfaden nichts Unerhörtes, Gurgelabschneider mit Ober- und 
Untergewehr und ordonnanzmäßigem Zopf (Gausbalken 
benamset) keine seltenen Erscheinungen. Die wiederholten 
Beschwerden des Nürnberger Rathes vermochten endlich den 
fränkischen Kreis zur Aufstellung der durch General Janus 
befehligten, etwas zusammengewürfelten Macht, die jedoch 
bei Neuhaus und Krottensee würdige Bluttaufe erstanden.
	        
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