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hinauf verfolgen lässt. Es ist doch sehr zu beachten, dass schon 
bei Marcianus Capella (5. Jahrhundert), dessen Dichtung wir als 
die künstlerische Quelle für die Darstellung der sieben freien 
Künste im ganzen Mittelalter kennen lernten, die Arithmetik bei 
ihrem Eintritt in die Versammlung der Götter die mystische Zahl 
717 darstellt. Ergab auch die Durchsicht der mir zugänglichen 
Darstellungen der Arithmetik aus den verschiedensten Jahrhunder- 
ten kein Resultat darüber, ob sich ähnliche Zahlenspiele schon 
vor Dürer in der bildenden Kunst finden, so braucht deswegen 
die Frage noch nicht als erledigt betrachtet zu werden. Bei 
Nisard‘ fand ich als die „Talismane“ des grossen Paracelsus 
ähnliche magische Quadrate abgebildet, für jeden Wochentag ein 
anderes, den jedesmaligen Zahlen der grossen Sterne entsprechend, 
welche unter der Herrschaft eines jeden Planeten stehen. Bei dem 
Sonnenquadrat ergiebt sich z. B. in jeder Reihe die Zahl 111. 
— Dürer schuf gerade in jenen Jahren mit Stabius zusammen 
zwei Horoskop-Tafeln zur Berechnung der Tageslängen, Gestirne 
und Nativitäten.? Ich möchte vermuten, dass auch jenes magische 
Quadrat auf der Melancholie neben dem allgemeinen Begriffe der 
Arithmetik speziell astrologische Zwecke andeuten soll. Die 
Glocke darüber hängt so nahe dabei, dass sie augenscheinlich mit 
zu der Tafel gehört.? Das verstärkt die Vermutung, dass es sich 
um Zeitberechnungen . handelt. Dann wird jedenfalls auch die 
daneben hängende Sanduhr mit hierzu gehören. (Für alle Fälle 
sei erwähnt, dass Isidor von Sevilla unmittelbar nach der Rechts- 
kunde, die wir in der Waage verkörpert sahen, die Kunst der 
Zeitmessung behandelt.) 
Die fünfte der freien Künste, der andere Hauptzweig der 
Mathemathik, die Geometrie , ist von jeher durch den 
Zirkel gekennzeichnet worden. Dass Dürer dieses Instrument 
Ba 
1 Histoires des livres populaires ou de la litt&rature du colportage 
depuis le 15, siecle, Paris 1854, 1, 201. 
? Vgl. darüber unten bei der Geometrie. , 
5 Das Symbol der Musik kann diese Glocke nicht wohl sein, da 
sie zum Ziehen eingerichtet ist, wie der Strang daran beweist. Die 
Musik tritt in der m.-a. Kunst. oft mit einem Glockenspiel auf, das 
aber durch einen Hammer angeschlagen wird und regelmässig aus 
mehreren Glocken besteht.