Volltext: Rituale – Nürnberg, STN, Cent. VI, 43i

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Düngemitteln, z. B. Thomasphosphatmehl und Kainit, die schon im Herbst 
auf das Feld zu streuen sind, zu den genannten stickstoffreichen natürlichen 
Düngemitteln ist behufs Erzielung einer möglichst ausgiebigen Blüten- und 
Fruchtbildung nicht bloß bei der Kultur von Weißrübsamen, sondern auch 
hei derjenigen von sonstigen Sämereien, wie dies bereits beim Getreidebau 
angedeutet wurde, sehr zu empfehlen. Durch ein derartiges Vorgehen 
können sicher die Körnererträge, die bis jetzt als keine besonders hohen zu 
bezeichnen sind, noch entsprechend gesteigert werden. 
An Varietäten baut man im Knoblauchsland 
a. die halblange, rotköpfige, 
D. J grünköpfige und 
c. „lange, rotköpfige Rübe, auch Ulmer oder Bamberger Hornrübe genannt. 
Die unter a und b angeführten Abarten wachsen halb aus dem 
Boden heraus und sind, vornehmlich die rotköpfige Varietät, eifriger be— 
gehrt und darum auch viel mehr angebaut als die sogenannten „Ulmer 
Hörner“, die bei ihrer Entwickelung fast ganz aus dem Boden hervortreten 
ind auf bündigen Böden infolge dieser Eigenschaft die Ernte erleichtern. 
Die langen rotköpfigen Rüben sind besonders am Rhein und in Frankreich 
zesucht, stehen auch 2—5 60 höher im Preise als die anderen zwei Ab— 
arten, liefern aber etwas geringere Erträge an Samen und ihre Stengel 
hrechen leichter als die der übrigen ab. Man kann annehmen, daß von 
den sämtlichen Weißrübsamenpflanzungen 1090 mit Bamberger Hornrüben, 
2600 mit halblangen grünköpfigen und 640/0 mit halblangen rotköpfigen 
Wasserrüben besetzt sind. 
Die Pflanzung der Mutterpflanzen, deren Anzucht und Über⸗ 
winterung bereits im Abschnitt A geschildert wurde, erfolgt meistens 
auf breiten Beeten EGStrichen) und selten auf Bifängen, 
die mit nur 1060 aller Anlagen in Betracht kommen. Die Bifänge 
formiert man zur Abfuhr der hie und da sich zeigenden großen Nässe 
oder manchmal auch bloß aus Gewohnheit. Bei Sturmwind werden die 
auf Bifängen stehenden Pflanzen leicht umgeworfen, zum mindesten 
aber brechen die Seitentriebe leichter als auf Strichen ab, wodurch dann 
gerne Notreife der Sämlinge und eine mangelhafte Körnerausbildung 
eintritt. 
Auf Bifänge setzt man die mittelgroßen, saftigen, d. h. noch nicht 
verholzten Samenpflanzen in zwei 25 —80 em von einander entfernten 
Reihen und gibt ihnen in der Reihe einen Abstand von ungefähr 25—30 em, 
so daß bei einer Meterbreite des Bifangs auf dem Quadratmeter 6,8-8 
und auf dem Hektar 68000-80000 Pflanzen Platz finden. Bei breiten. 
Beeten wird auf 35 —40 om im Quadrat geschnürt und erheischt alsdann 
bha 62500 -81600 Rüben. Wiegt 1 Stück im Frühling 400 8, so be⸗ 
rechnet sich für das Hektar ein Rübenquantum von 500 —650 Ztrn. In
	        
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