fullscreen: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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der Generalvikar selbst dachte keinen Augenblick daran, 
solchen Reden irgendwelchen Glauben beizumessen, vielmehr 
zeigt er sich so sehr als Schützling des Wittenbergers, daß 
er auch den geringsten Verdacht von demselben fernzuhalten 
sich bemüht. LCuther lag allerdings eine revolutionäre Be— 
strebung so fern, daß er eine derartige Erklärung für über— 
fdüssig erachtete und im Hinblick auf jene Verläumder meinte: 
„Was habe ich hier mit ienen schamlosen Subiekten zu 
thun“.?6) 
Die grimmenser Angelegenheit muß die letzten Reise⸗ 
pläne des Vikars durchkreuzt haben, so daß er, ohne den 
etwas westlich von Eisleben gelegenen sangerhausener Kon— 
vent besuchen zu können, der schon sehr vorgerückten Jahres- 
zeit halber geraden Weges über Nenstadt und Rulmbach 
seine Rückkehr nach Nürnberg zu beschleunigen gezwungen 
war. Am 14. Januar 1521 meldet Cuther dem Staupitz, 
daß der Pikar sich dorthin begeben habe.?) 
Wir haben bereits am Schlusse des vorigen Kapitels 
mit einfachen Strichen die in den Anfang des Jahres 1521 
noch hinreichenden nürnberger Ereignisse skizziert. Stand 
überall, wo Martinianischer Geist wehte, die Ecksche Bulle 
im Vordergrunde des Interesses, so besonders in Nürnberg. 
Pirckheimers und Spenglers Bannbedrohung gaben hier, 
wie wir wissen, der Frage das besondere lokale Gepräge. 
Und aus den bei der Erledigung dieser Bannangelegenheit 
zu Tage tretenden Ereignissen können wir die leitenden 
Stimmungen erkennen. Die Besetzung der Propsteien mit 
entschiedenen Cutheranern zeigt ebenso deutlich wie das 
zögernde Verhalten des Rates gegen Bulle, Achtsedikt und 
kaiserliches Verbot Cutherischer Bücher die innere Hinneigung 
zur religiössen Bewegung.?) Béren wir ferner, daß die
	        
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