Objekt: Handbuch der vorzüglichsten Denk- und Merkwürdigkeiten der Stadt Nürnberg (1. Bd. - 2. Auflage)

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Tragkorbe voll kleiner Spiegel und Gläschen, 
die er entweder an Erwachsene verkaufte oder 
an die nachlaufenden Kinder verschenkte. Der 
Eigenthümer des Pferdes ging mit einem Bü⸗ 
schel Heu neben demselben her und lies es zu—⸗ 
weilen davon fressen. Hinter dem Ur ban 
schlossen zwei Männer in rothen Röcken und 
rothen Hüten auf dem Kopf, den Zug, jeder 
trug einen Stock auf der Achsel, an welchem 
eine große Flasche hing, in welche sie den von 
den Wirthen als Geschenk erhaltenen Wein gos— 
sen. — Der Zug hielt vor jeder Weinschenke 
still, und der Besitzer derselben beschenkte den 
Urban und dessen Begleiter mit Wein und 
Geld. Unter Begleitung einer Menge Volks be⸗ 
wegte sich der Zug durch die Straßen der Stadt, 
Erwachsene und Kinder schrieen von Zeit zu Zeit: 
„»Urban, du mußt in Trog! Urban, du 
mußt in Trog!“ 
n 
Dieser Zuruf beruhte auf dem Aberglau—⸗ 
ben, daß, wenn es am Tage des Urbaus 
regnete, es kein gutes Weinjahr geben winde, 
weßhalb denn der arme Urban des Abends uach 
beendigtem Umzug in einen mit Wasser. gefüllten 
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