Metadaten: Blicke in das kunst- und gewerbreiche Leben der Stadt Nürnberg im sechszehnten Jahrhundert

Gesundheitswesen. 
Pripatentbindungsanstalten. Zu den bereits bestehenden 11 Privatentbindungs— 
anstalten kam im Berichtsjahre die Errichtung einer weiteren von 10 hiesigen Frauenärzten 
betriebenen Privatentbindungsanstalt im Anwesen Sulzbacher Straße 79 — Martha-Maria— 
Verein — welche behördlich genehmigt wurde. 
Hygienische Volksbelehrung. Vor Gewerkschaften, Fach-und Berufsvereinen wurden 
durch Vermittlung des Gesundheitsamtes von hiesigen Ärzten insgesamt 14 gemeinverständliche 
Vorträge belehrenden und aufklärenden Inhalts über verschiedene Gebiete der Volkshygiene 
abgehalten. 
2. Städtisches Veterinäramt. 
Allgemeines. Im Berichtsjahre fanden 3 Sitzungen des Veterinäramts statt, an 
denen auch auswärtige Sachverständige teilgenommen haben. Größere Gutachten haben u. a. 
eingefordert: das Staatsministerium des Innern, die Regierung und der bayerische Städtetag 
über Fragen der Schlachtviehversicherung, der obligatorischen Einführung der Trichinenschau 
in Bayern, der veterinärpolizeilichen Überwachung der Viehmärkte usw. 
Ansteckende Tierkrankheiten. Tollwut ist festgestellt worden bei 24 Hunden und 
2 Katzen. Soweit diese nicht eingegangen sind, wurden sie auf polizeiliche Anordnung getötet. 
Als der Ansteckung durch Tollwut verdächtig wurden 8 Hunde und 5 Katzen auf polizeiliche 
Anordnung ebenfalls getötet. Die Untersuchung weiterer 458 Hunde und Katzen, welche 
Personen gebissen hatten, ergab keinen Tollwutverdacht. Von anderen Seuchen sind auf— 
getreten: Maul- und Klauenseuche in 3 Gehöften, Schweineseuche in 1 Gehöft und Schweine— 
rotlauf in 44 Gehöften. 
3. Städtischer Schlacht- und Viehhof. 
Allgemeines. Soweit eine Minderung der Zufuhr von Schlachtvieh gegen das 
Vorjahr eingetreten ist, war sie vor allem durch die im zweiten Vierteljahr und noch darüber 
hinaus eingetretene Geldentwertung veranlaßt. Die Versorgung der Märkte war in dieser 
Zeit eine sehr geringe. Erst mit der Stabilisierung der Währung trat wieder eine reichliche, 
ja sogar sehr gute Beschickung der Märkte mit Schlachtvieh ein. Die Preise, welche während 
der Geldentwertung sprunghaft bis zu schwindelnden Höhen gestiegen waren, begannen wieder 
zu sinken und zum Teil selbst unter die Friedenspreise zurückzugehen. Der günstige Stand 
des Markwertes nach Eintritt der Wertbeständigkeit sowie die gleichzeitig vom Reiche erlassenen 
wesentlichen Einfuhrerleichterungen hatten eine erhebliche Einfuhr von Vieh und Fleisch aus 
dem Auslande zur Folge, wodurch gleichfalls in erheblichem Umfange zum Nachgeben der 
Inlandspreise beigetragen worden ist. 
Mit Beginn des Berichtsjahres konnte auf dem neu angelegten Gelände für den Nutz— 
oiehmarkt mit der Haltung von Nutzviehmärkten begonnen werden. Sie erfreuten sich 
gleich von Anfang an sehr guten Zuspruches. 
An Unterrichtskursen wurde ein Fleischbeschau- und ein Trichinenschaulehrkurs abgehalten. 
An baulichen Änderungen und Neueinrichtungen sind besonders zu erwähnen die 
Fertigstellung des Kühlraumneubaues unter der Kleinviehhalle und Schaffung eines weiteren 
Gefrierraumes und die Fertigstellung der Beleuchtung für den Nutzvieh- und Pferdemarkt. 
Nutzviehmarkt. Es wurden 15 Märkte abgehalten. Zugetrieben wurden 3122 Ochsen, 
303 Stiere, 2271 Kühe, 8091 Jungrinder, 232 Kälber, 1 Schaf und 1 Pferd. 
Spanferkelmarkt. Die Zufuhr betrug 19726 Stück, darunter 844 Läufer.
	        
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