Volltext: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

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Willkommengruß die Käpplein rückten, und einer dem 
andern zurief: „Schau zu, was der Gerla ein statt— 
licher Gesell geworden, die Wanderschaft ist ihm wohl 
bekommen!“ und die Nachbarinnen leise sich vertrauten, 
„daß der junge Gerla aussehe, wie ein welscher 
Junkherr.“ 
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Im Hause des wohlberühmten Rothschmieds Peter 
Vischer, der mit seinen sechs wackern Söhnen das 
kunstreiche St. Sebaldsgrab in Erz gegossen, 
wurde das Willkommenfest seines ältesten Sohnes 
Herrmann auf's höchlichste begangen, wozu alle Künstler 
und Werkleute Nürnbergs geladen waren. 
Herrmann Vischer war, als seine Eheliebste durch 
frühen Tod ihm entrissen, nach Italien gezogen, um 
im Anschauen und Bewundern der dortigen Kunst— 
schätze sein Herzleid zu beschwichtigen, und war jetzt 
nach mehrjähriger Fahrt mit dem jungen Hans Gerla, 
einem kunstsinnigen Sänger Nürnbergs aus dem 
Welschlande heimgekehrt. 
Auf dem schweren eichenen Tische glänzten die 
blankgeputzten zinnernen Weinkrüge und die schön ge— 
arbeiteten silbernen Becher. Obenan saß Meister 
Peter Vischer in seinem gewöhnlichen Werkkleide, dem 
hohen Schurzfelle und dem braunen ledernen Käpplein; 
Freude sprach aus seinen großen lebendigen Augen, 
die zufrieden und stolz auf seinen sechs Söhnen, 
alle tüchtige Rothschmiedmeister, welche das untere 
Ende des Tisches einnahmen, ruhten. Ihm zur Rechten 
saß der vielerfahrene Edle Willibald Pirkheimer, zu 
seiner Linken Albrecht Dürer, in ihren reichausge—
	        
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