Vorwort 6—
erinnern und welche, so Gott will, nie wiederkehren wird.
Dieses Büchlein, dessen Erscheinen durch die dankenswerte
Unterstützung hochherziger Spender ermöglicht wurde, soll dazu
beitragen, das Bewußtsein unseres Volkes von seiner Macht
und sittlichen Kraft zu stärken; es soll mithelfen zu verhindern,
daß unser deutsches Volk je wieder in einen todesähnlichen
Schlaf versinke und in die Gefahr komme, seine großen Söhne
zu vergessen.
Wohl kommt dieses Büchlein spät; allein die Umstände
entschuldigen seine Verzögerung. Es war dem Unterzeichneten,
der den Anlaß zu dieser Festschrift gab, darum zu thun, die
richtige Feder für dieselbe zu gewinnen. Wer konnte hiezu
berufener sein als der Verfasser, der sich auch um die ge—
lungene Durchführung unserer schönen Feier hervorragende
Verdienste erworben hat! Wer aber weiß, wie derselbe über—
lastet ist, wie seine allgemein geschätzte Feder von allen Seiten
in der ausgiebigsten Weise in Anspruch genommen wird, der
wird es erklärlich finden, daß die Verabfassung dieser Schrift
anderen, vordringlicheren Arbeiten den Vorrang einräumen
mußte. Genug, daß wir nun dieses Büchlein besitzen, welches
allen Verehrern unseres Nürnberger Dichters eine willkommene
Gabe und ein lebendiger Zeuge davon sein wird, daß unser
deutsches Volk seinen großen Sohn würdig zu ehren wußte.
Es soll insbesondere die Dankbarkeit seiner Vaterstadt bezeugen
und unseren Nachkommen allezeit laut verkünden, daß unsere
Zeit ihren Ehrenpflichten im vollen Umfange gerecht ge—
worden ist.
Die Ausführlichkeit in der Darstellung schien deshalb
nötig, weil die Festschrift für die Zukunft auch die Bedentung
einer aktenmäßigen Beurkundung der beschriebenen Vorgänge
gaben soll.
Die prächtigen Darstellungen der hervorragendsten Teile
des Festzuges, die Initialen und die Schlußvignetten auf S. 56
aund 300 sind das Werk des Professors an der hiesigen Kunstschule