III. Stimmen der auswärtigen Presse 34 279
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„Nürnberg kann stolz darauf sein, daß dieses Hans Sachsfest
ein so allgemeines deutsches und echtes Nationalfest geworden
ist, wie das deutsche Volk seit dem denkwürdigen Schillerfeste
nichts Ähnliches aufzuweisen hatte. Daß der Mittelpunkt
dieses Festes ein Mann wie Hans Sachs war, das können
wir als ein gutes Zeichen dafür nehmen, daß die deutsche
Volksseele noch unverdorben ist.“
Die „Schlesische Zeitung“ brachte aus der Feder des
Pfarrers R. Kölbing zu Fischbach im Riesengebirge stimmungs—
volle und gediegene Artikel, worin er das Fest nach seinen
verschiedenen Seiten schilderte und beleuchtete. Nachdem er
uns in die Feststadt eingeführt, die Aufführung des von Genée
gedichteten Bühnenspiels im Stadttheater und des Martin
Greifschen Festspiels gewürdigt, fährt er, auf die sonstigen
Veranstaltungen übergehend, folgendermaßen fort:
„Jedenfalls war es eine allseitig aufs festlichste angeregte
Menge, die sich am Abend auf dem Spitalplatz um das schon
vor 20 Jahren errichtete Hans Sachsdenkmal drängte, um
der Huldigung der städtischen Vereine an den Meistersinger
beizuwohnen. Eine Halle von grünen Gewinden überwölbte
das Monument; Fahnen wehten von hohen Masten, Flammen
loderten aus Weihebecken, Lieder klangen, Märsche rauschten,
Vereine schwangen ihre farbigen Leuchten und brausendes, viel—
tausendstimmiges Hoch brach sich an den alten Giebelmauern,
als Magistratsrat Barbeck in schwungvollen Worten Hans
Sachs und sein Altnürnberg gefeiert hatte. Wie erstaunt
hätte wohl der schlichte Schuhmachermeister, der um die Ecke
herum in einer schmalen Gasse im bescheidenen Hause wohnte,
auf diese Huldigung, auf diese Menschenmassen geblickt, die
im alten Nürnberg doch unmöglich gewesen wären, auf diese
wundervollen Lichteffekte einer glänzenden Illumination, die am
Abend die alten Erker und Architekturlinien der mittelalterlichen
Häuser reizvoll umspielten! Daß das Fest weit über Nürnberg,
Franken und Bayern hinaus Anteilnahme erweckt hatte, konnte“
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