Objekt: Georgius, Cedrenus: Historiarum compendium - Nürnberg, STN, Cent. V, App. 13

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Auf daß in hohem Ruhm 
Das römifh Kaifertum 
Sich wieder mehr und wachs 
Dur) gmein Nuß, wünfcht Bans Sachs. 
Dem Eigennuß aber, dem grimmen Seinde des gemeimen 
Yußes und Zerftörer von Städten und Staaten, tritt er in 
vielen feiner Gedichte auf das energifchfte entgegen. Einmal 
gar in einem Schwanf. Zn einem SBejpräch zwifchen einen 
Bijchof und Enlenfpiegel, der, fich als Brilenmacher vorftellend, 
über fein Handwerk Hagt, das nichts mehr einbringe und ihn 
faum noch vor dem Hungertode fchüßbe, fchiebt der Iuftige 
Schalf alle Schuld auf die Thatfache , daß niemand mehr 
Brillen benötige. Nach einer bemerkenswerten Unterhaltung, 
warum Pfaffen und Mönche Feine Brillen mehr brauchen, 
meint Eulenfpiegel, daß auch die Fürften und Herren fie ab: 
gelegt hätten. ls nun der Bifchof behauptet, daß gerade 
fie bei ihrem großen Hofgefind und den ungetreuen Beamten 
die fchärfften Brillen nötig hätten, entgegnet ihm der Narr, 
in Dentfchland fei Raub, Gefängnis, Mord, Brand und 
Tyrannei mit heimlichen Praftifen und böfen Tücken gegen 
Bürger und Reichsftädte im Schwange. Solchem Unrecht zu 
fteuern, ftände den Fürften wohl an. Dem römifchen Reich 
beizuftehen, fei ihr Beruf, damit es nicht zu Trümmern gehe. 
Aber viele Fürften fißen da und fehen durch die Finger. Sie 
brauchen Feine Brillen, um fcharf zuzujehen, wie es die alten 
Sürften thaten, die ihr Land fauber hielten und auf alle 
Straßen fpähten. Wo fie aber einen Landfriedbrecher trafen, 
den vertrieben fie mit gewaltiger Hand und brachten ihn zur 
Ruhe. Da ftanden die Brillen noch in hohem Wert, und 
jein Handwerk hatte einen goldenen Boden. Hegöt aber ift 
es fo iunmwert geworden beim geiftlichen wie beim weltlichen 
Stand, daß er fchier das Bettelbrot effen muß. Da lacht 
der Bijchof und Iädt ihn ein, mit auf den Reichstag nach 
Worms zu ziehen, den er gerade bhefuchen will. Zu Wornıs 
folle einmal etwas GBGutes befchloffen werden, daß es in 
Deutjchland beffer gehe und Eulenfpiegels Handwerk gedeihen 
möge. 
Bei fich felbft aber denkt der Prälat: 
Weiß der gmein Mann von diejen Tücken, 
Daß wir lana heimlich ihätn verdrlucken 
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