fullscreen: 1828-1833 (1. Band)

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Polizeirat Merker. 
Nürnberg bemerkt er: „Eine solche Erzählung klingt in einem Romane 
und in einem Zaubermärchen recht schön. Aber welchen befriedigenden 
Aufschluß über die Möglichkeit eines solchen Wunders K. H. seinem 
Inquirenten gegeben hat, möchte ich wohl erfahren.“ Über den 
Christophorus des neuen Wunderkindes: „Er wanderte, mit H. auf 
dem Rücken, eine halbe Nacht hindurch und zwar einen Berg hinauf, 
er trug einen Laib Brot von solcher Größe, daß beide sich drei Tage 
auf einer anstrengenden Reise davon fättigten; er trug ein Bündel 
mit Kleidungsstücken und außerdem noch eine gefüllte Wasserflasche, 
welche letztere wenigstens sehr entbehrlich war. . . . . Doch die 
Robinsonade wird erst recht vollständig, wenn der Unbekannte auch 
noch eine gefüllte Wasserflasche bei sich führt.“ Der Texrt sagte: 
Ein anderer Stoff (als das Vater-Unser) der Reiseunterhaltung 
(mit einem „Tiermenschen!“) war die häufige Versicherung, Hauser 
komme nunmehr in kurzer Zeit zu seinem Vater und werde bald 
wie dieser einst als Reiter prangen. Diese doppelte Zusage versetzte 
jedesmal den guten Hauser in die lebhafteste Freude, so daß er die 
ungewohnten Reisebeschwernisse stündlich mit mehr Fassung ertrug.“ 
Zu diesem haarsträubenden Unsinne fragt Merker: „Wie war denn 
K. H. dazu gekommen, sich einen Begriff von einem Reiter zu 
machen? Noch mehr: Was dachte er sich darunter, daß er als 
Reiter prangen sollte? Es scheint, daß K. H. doch der Sprache 
schon sehr mächtig sein mußte. Die Versicherung, er werde seinen 
Vater sehen, er werde als Reiter prangen, versetzte ihn in die leb— 
hafteste Frende. Bei der Erzählung dieser Umstände scheint die 
Einfalt, die, wie versichert wird, der Bursche bei seiner Vernehmung 
zeigte, ihn ein wenig verlassen zu haben. Vielleicht war sein Führer 
(wie bei dem zauberhaften Sprechen-, Lesen-, Schreiben- und Gehen— 
lehren) auch hier wieder einmal ein Hexenmeister. . . . . Dabei gab 
K. Hs. Lehrmeister seinem Zögling, der an zwei Stöcken nicht zu 
viel Stützen gehabt hätte, nicht einmal einen Stock in die Hand, 
denn seine Geschichte lehrt uns nicht, daß er mit einem Knotenstock 
in der Hand in Nürnberg erschienen ist. Hier ist unleugbar ein 
Wunder geschehen.“ Was war Vernünftiges darauf zu antworten? 
Merker stellte die Streitfrage richtig auf das Dilemma: „muß man
	        
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