Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 133 
Rabiquenagare pame!) 
Nun setzt euch all' zusammen nieder 
Und nehmet nach der Reih' ein jeder 
Eins von den Ingwerstückchen munter; 
Und wer seins kaut und schlingt herunter, 
Ist an dem Schinken jedenfalls 
Schuldlos, doch wer in seinen Hals 
Den grünen Ingwer nicht bringen kann, 
Der hat den Diebstahl auch gethan. 
Und um die Kunst frei zu probieren, 
Will ich zum Ersten mich purgieren. 
Der Pfarrer ißt ein Ingwerstück.) 
Hermann Poll spricht: 
Herr, Euch nichts schuld gegeben ward! 
Heinz Knoll spricht: 
Darf ich liegen lassen meine Part 
Oder bin ich schuld am Schinken dein? 
Hermann Doll spricht: 
Nimm hin das Ingwerstückchen fein, 
Deine Unschuld wird sich schon erweisen, 
Wenn du es kaust und thust verspeisen. 
Heinz Knoll ißt das Ingwerstück und spricht: 
Du siehst, daß ich unschuldig bin. 
Hermann Poll spricht: 
Kunz, nimm dein Stückchen auch dahin. 
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— —— 
Kunz Droll spricht: 
Ich thu' es, bin ich gleich unschuldig, 
Jedoch du machst mich ungeduldig, 
Daß du mich willst des Diebstahls zeihn. 
Der Pfarrer spricht: 
Der Probe keinen wir befrein, 
Daß Doll zu seinem Schinken komm'. 
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1) Dergleichen makkaronische Verse kehren bei Hans Sachs häufig 
wieder; vgl. unten S. 172 und poetische Werke J, S. 152.