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Heifcheraildemeifter die häßlihe Gejhichte, welche nun gar
zinen Schatten auf fein ehrbar Haus warf, vortrug! So
tief ih jedoch der Vorgang auch Fränkte, der Pollinger
war immer ein zu gerechter Mann, um auf den Über-
6ringer der Botfchaft einen ungerehten Haß zu werfen ;
im Gegenteil dankte er ihın als Mann, der auf Ordnung
und Zunfigefebe fah, mit ernjtgemeinten Worten für die
Dffenheit, verfprad), nach beften Kräften alles für Ent-
dekung des Täters zu leiften, den Fleifhern das Ergeb:
ni8 feiner Forfhung mitzuteilen und zu forgen, daß Sühne
für die Unbill geleiftet werde.
Als der andere gegangen und Polinger wieder allein
war, überlegte er allen Ernjtes, was von ihın in der un:
fiebfamen Angelegenheit am förderlichjten gefchehen Fönne,
Da die Kleidung aller Schönbartläufer in jedem Jahre
eine einheitlide fein mußte und nur bei wenigen Masfen-
fOneidern nad einem und Demfelben Bufchnitt gefertigt
wurde, fo konnte man bei diefen bald auf die Spur Lom-
men. Dabei mochte dann Ffreili ein allgemeines Auf-
fehen fchwer vermieden werden, und Das wollte denn doch
der ehrjame Gilvemeifter, falls der ÜbelthHäter zu feinen
Hausgenoffen zählte, verhindern. Nach längerem Sinnen
befchloß er, wie man fagt, den Stier bei den Hörnern zu
ergreifen. Cr ging in die Werkftatt, befahl, die gefamte
Mrbeit einzuijtellen, und hieß alle SGefellen und Lehrlinge
im in fein Zimmer folgen. Das gab freilid) ein großes
Auffehen, weil dergleichen in langen Jahren nicht gefhehen
war, alles fchaute fih verwundert an und fchritt in ge:
fpannter Erwartung hinter dem ernften Meijter her. In
der Meifterfiube wiederholte Pollinger ohne lange Cin-
Leitung die Erzählung des Feifchergildemeifters und for-
derte zum Schluß, der Schuldige, falls er fih unter der