Inhaltsverzeichnis: Studien zu Hans Sachs (Band 2)

Hans Sachs die Handlung in einem Dorfe spielt, wo sich Alle 
gewöhnlich gegenseitig kennen, so braucht hier die Wirtin 
Hildegart die Vorsicht ihr Gesicht zu verbinden, damit sie 
selbst von Agnes nicht erkannt werde (v. 349 f.). Am höch- 
sten steigt der Fastnachtsübermuf bei Hans Sachs am Schlusse, 
wo Ulla Lapp die zornige Agnes wieder mit ihrem Manne ver- 
söhnen will, beide sich dann ebenfalls ihre zarten Abenteuer 
vorwerfen (v. 404 — 14), jener ebenfalls Prügel bekommt, und 
so das erboste Weib über Mann und Nachbar triumphiert, ein 
Motiv, das Hans Sachs mit sichtlichem Behagen auch in andern 
Fastnachtspielen verwendet (Nr. 5. 28 u. a.). Auch dadurch 
wird die Wirkung des Ganzen noch erhöht, dass Eberlein 
Dildapp auch am Schlusse noch fest an die Wirkung seiner 
Zauberei glaubt (v. 419 ff.) und den für ihn ungünstigen Aus- 
yang nur der Dazwischenkunft seines Weibes zuschreibt. 
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2. Das wainent hüentlein *). 
In den Anmerkungen zu diesem Fastnachtspiel Fastnsp. 
Bd. V Einl. s. XIV verweist Goetze auf die gleiche Geschichte 
in den lat. Gesta Romanorum Nr. 28 ed. Oesterley s. 325 (vgl. 
auch ebenda s. 716, wo Mitteilungen über die Verbreitung des 
Stoffes gegeben sind) und in den Nachträgen in Bd. VI[ Einl. 
3, XV f. auf Elsner, Untersuchungen zu dem mittelenglischen 
fabliau Dame Siriz, Zeitschr, f. vergleich, Literaturgeschichte 
1, 221 f£. und auf Tobler, Zeitschr. £. rom. Philol. 10, 476 ff, (1886). 
Ferner widmet Val. Schmidt in seiner Ausgabe der Disciplina 
elericalis s. 133 unserm Fastnachtspiel einige Worte, er ist 
der Ansicht, dass die Namen Philips Balbana, Paulina und 
Felix Spini auf ein italienisches Vorbild zurückgehen, das er 
nicht habe entdecken können, Inden Anmerkungen bei Keller- 
Goetze 17, 112 findet sich weiter die Bemerkung: „Denselben 
Stoff behandelte Hans Sachs in einem Meistergesange im langen 
tone Müglings „das wainent hündtlein. Ein edelman het ein 
schon weib doch frum von art“ 1545 September 12 (MG. 7 bl. 
1) Vom 25. Jan. 1554, gedruckt Keller-Goetze 17, 112 ff.; Goetze, 
Fastnachtsp. Nr, 61,
	        
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