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trefflichen Pfarrer E8per, Vater und Sohn, in Frauenaurach
und Uttenreufh, jener nachmals Superintendent in Culmbach,
diefer in Wunfiedel. Diefe beiden Männer erfcheinen in ihrem
ganzen Wefen und Wirken fo Übereinftimmend und wie aus
Einem Stüg gegoffen, daß fie hierin ganz für Einen Mann
fieben, und auch in einigen der in diefem AUbfchnitte folgenden
Züge für Einen Mann ftehen mögen.
Sene fcheinbar einfamen Kämpfer im Neiche des Söttlichen,
weiche das Salz der Erde, der eigentlich feft ftehende Fels in
der Sefchichte der Menfchen find, auf und an welchem fich die
vorübergehenden !glänzenden Erfcheinungen, an denen die ge:
wöhnliche Weltgefchichte ihre Ergögung hat, heute zeigen und
morgen fchon nicht mehr find, ffehen nicht fo aMein, al8 e8
fcheint. Sie gehören zu einer überall offenbaren und eben hier
durch der Welt in der That geheimen Sefellfchaft, deren ältefte
Mitglieder, wie fchon oben erwähnt, etwa fo alt al8 der Menfch
find. Sie haben das Privilegium niemals zu fferben, denn
wenn auch Einer fich fo ftellt vor den Augen der Welt, als
wenn er flürbe, fo hört er doch nicht auf, für feine Sefellfchaft
thätig und Lebendig gegenwärtig zu fein. Sa, Die da jenfeits
wirken mehr für die gemeinfchaftliche Sache, als die armen,
vom Schweiße friefenden, vom Bache am Wege trinkenden,
noch fichtbaren Mitkämpfer, vor Allen aber das ewige, un
fichtbare Oberhaupt,
Es ift gut, ein Mitglied in diefer SefeXfchaft zu fein,
welche freilich AUes in Allem if, nur nicht volitifch, denn
ihr Reich ift nicht von diefer Welt.
Wenn ein Glied leidet, leiden die andern mit; wenn ein
Slied fich freuet, freuen fih die andern auch. Sie Fennen
fi auch unter einander, denn fie haben ein geheimes Abzeichen,
und wer das verfteht, der muß felbft ein Eingeweihter fein;
das AÜbzeichen ift: wahre Herzensdemuth, treue, fefte Liebe zu
Sott und dem Nächften, Seduld und Slauben.
Sn Fürth lebte ein Schullehrer, welcher diefe Ybseichen an