fullscreen: Hans Sachs und die Heldensage (Band 1)

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8, 313. 317) ausgeschmückt. Wir müssen der Ansicht Landaus 
antschieden beistimmen, dass der Erzählung über Pietro bestimmte 
und bekannte Vorgänge zu Grunde lagen, sonst hätte Boccaccio 
sicherlich nicht gewagt, das zu erzählen, was er erzählt hat. 
Der Einwaud, dass aber Theodolinde im Gegensatz zu dieser 
Persönlichkeit einer längst vergangenen Zeit angehöre, scheitert 
an der kirchlichen Stellung dieser Fürstin. 
Fassen wir die durch obige Untersuchung erhaltenen Resul- 
tate nochmals kurz zusammen, so ist zu sagen, dass die beiden Ge- 
lichte des Hans Sachs, ohne dass ihre direkte Vorlage nach- 
zuweisen wäre, mit dem Gedichte vom „Meerwunder“ bei 
Caspar von der Roen auf eine Sagentradition von der Königin 
Theodolinde zurückgehen, die ihren Ursprung hat in einem alten 
Mythus der Merowinger, verbunden mit historischen Ueber- 
lieferungen dieses Königshauses. In Austrasien entstanden, erhielt 
sie etwa im 12. oder 13. Jahrhundert am Niederrhein oder in 
Niedersachsen neuen Anstoss zur Weiterentwicklung und fand 
im 15. Jahrhundert in Unterfranken eine uns glücklich erhaltene 
Fixierung. Sonstige Spuren und Ausläufer finden wir, besonders 
im 14. Jahrhundert, bis nach Tirol hinab, und ein italienischer 
Dichter erhielt höchst wahrscheinlich durch sie die Anregung 
zu einer seiner Novellen. Dieser verfeinerte die Handlung, 
stattete sie nach seiner Weise mit psychologischer Motivierung 
aus, benutzte eine Geschichte des Johann von Capua ‚und er- 
weiterte den Schluss durch eine Erzählung nach dem Dolopathos. 
Hoffentlich gelingt es weiteren Untersuchungen, die Wege durch 
die Jahrhunderte hindurch noch deutlicher zu verfolgen, als 
dies mit dem bis jetzt vorhandenen Materiale möglich war; 
dass wir den Spuren der Sage überhaupt nachgehen konnten, 
ist unserm deutschen Dichter zu danken, ohne ihn wäre die 
vorliegende Untersuchung nicht möglich gewesen. 
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