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IV. 
OM du mein Deutschland, wie bist du so schön 
In deinem Frühlingsgewande! 
hab' nicht auf der Wandrung ein gleiches gesehn, 
So weit es mich zog durch die Lande. 
Wie jungfrisch grünt es in Anger und Hald' 
Wie lenzfroh sprossend pranget der Wald 
Allüberall blüht es ohn' Ende. 
Von tausend Blumen so duftig und bunt, 
So einsam kein Thal, so verborgen kein Grund, 
Daß der Lenz den Eingang nicht fände, 
Mein Volk der Germanen so frei einst und kühn 
Wer möchte nicht Blut ob dir weinen! 
Wann wird in den Herzen der Frühling erblühn 
Der Freiheit Sonne dir scheinen! 
So stumm und so düster im ragenden Wald 
Kein Mannwort ein kühnes, kein Trutzlied erschallt 
Kein frisches, kein fröhliches Wehen. 
Erwache du Lenzsturm, brich brausend die Bahn 
Du Sonne, steig strahlend am Himmel hinan 
Die Nacht muß doch endlich zergehen! 
V 
Es singen die Vögel im duftenden Hag 
Zum Abschied dem rosigen Maientag, 
Ein Wandrer ruht sinnend im Abendschein 
Wohl unter des Dorfes Linde allein. 
Nun streicht er die Fiedel und siehe nicht lang, 
Wie leise und heimlich erklungen der Sang, 
Schon schürzen die Mägdlein am Arme den Schatz 
Sich frohmuts zum Tanze auf blumigen?Platz. 
Es leuchten die Augen, es trippelt der Fuß, 
Verstohlen sie tauschen bald glühenden Kuß 
— 
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