Inhaltsverzeichnis: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1917 (1917 (1919/20))

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Da der Kleieanspruch des Kommunalverbandes für das Wirtschaftssjahr 1916/17 
nur auf die unzureichende Menge von 4300 Ztr. lautete, so teilte die Landesfuttermittelstelle 
München zur Erleichterung des Abschlusses von Milchlieferungsverträgen und zur 
Gewährung von Futterprämien 20000 Ztr. Kraftfutter GKleie, Futterschrot, Trockentreber, 
Trockenschnitzel, Ölkuchen) zu, welche die städtische Futtermittelstelle zum größten Teile durch 
ihre Lager gehen lassen mußte, weil die milchliefernden Gemeinden nicht über ausreichende 
Lager und genügend Säcke verfügten, um direkt beziehen zu können. 800 Ztr. Kleie aus 
den städtischen Lagern gab die Milchversorgungsstelle unentgeltlich als Prämie für hohe 
Milchanlieferungen ab. Gegen Ende des Jahres nahm die Milchfutternot beängstigende 
Formen an; die bisherige Abgabe von Kraftfutter an die Ziegenhalter mußte deshalb fallen 
gelassen werden. 
Schweinefutter. Zur Aufbringung der für die Heeresverwaltung nötigen Schweine 
schloß die Landesfuttermittelstelle Mastverträge ab, nach welchem die Mäster Anspruch 
auf 4 Ztr. Mais- oder Gerstenschrot zu dem billigen Preise von 16 “ für den Ztr. hatten, 
wenn sie sich verpflichteten, bis zum 1. Oktober 1 Schwein im Mindestgewicht von 180 
zu liefern; für Mehrgewicht waren Prämien von 5 und 10 M zugesichert. Die städtische 
Futtermittelstelle schloß mit 112 Mästern Verträge auf Lieferung von insgesamt 300 Mast— 
schweinen ab. Die hiefür gelieferten 1200 Ztr. Mastfutter wurden seitens der städtischen 
Futtermittelstelle ohne Berechnung der nicht unbeträchtlichen Spesen eingelagert und abgegeben. 
Da die Landesfuttermittelstelle das nötige Kraftfutter nicht mehr zu liefern vermochte, konnte 
die Vertragsmästung nicht weiter ausgebaut werden. 
Im Jahre 1917 gingen auch die hiesigen Rüstungsbetriebe zur Schweinemästung 
über, weil sie dadurch Fleischzulagen für ihre Schwerarbeiter erlangten. Im Dezember standen 
2016 solcher Tiere in Mast. Die städtische Futtermittelstelle übernahm auch hier den Bezug, 
die Einlagerung und die Abgabe des größten Teiles (ca. 7000 Ztr.) der hierfür zugewiesenen 
Futtermittel. 
Hühnerfutter. Es konnten während des ganzen Jahres 41/. Körnerfutter 
(Gerstengemenge oder Mais), 1 W Kleie und 1,. WeKnochenkraftfutter monatlich für 1 Lege— 
huhn abgegeben werden, außerdem gab es kleine Zulagen von Schwimmgerste, Kückenfutter, 
Seradella, Melkogen, Backfutter u. a.m. Der Mais war im Vorjahre für schlechtere 
Zeiten zurückgelegt worden. 1917 war Mais infolge der Beteiligung Rumäniens am Kriege 
nicht mehr. erhältlich. 
Nach der Verordnung des Reichskanzlers vom 12. August 1916 sollten nur solche 
Hühnerhalter Futter erhalten, welche ihrer Eierablieferungspflicht nachgekommen waren. Ursprüng— 
lich verlangte das städtische Lebensmittelamt von Hühnerhaltern, die mehr als 6 Legehühner 
hatten, für jedes überschießende Legehuhn die Ablieferung von jährlich 67 Eiern an die 
städtische Ankaufstelle. Fabrikkantinen konnten Hühnerfutter ohne Eierablieferung erhalten. 
Die Ablieferung von jährlich 67 Eiern von 1 Huhn wurde indessen für großstädtische Ver— 
hältnisse als zu drückend empfunden, weshalb am 8. Juni 1917 die Vorschrift dahin abgeändert 
wurde, daß für den Kopf der Haushaltung1 Henne von der Ablieferung freibleibe und für 
jede überschießende Henne jährlich nur 30 Eier abzuliefern seien; auf Verlangen sollte auch 
für jede Haushaltung1 Hahn und 1 Bruthenne Futter zugewiesen erhalten. Bei einem 
Hühnerbestande von rund 30000 Stück wurden im Laufe des Jahres nur 22095 Eier 
abgeliefert. Die meisten Hühnerhalter beanspruchten, um sich der Eierablieferung entziehen 
zu können, nur mehr für soviele Hühner Futter, als ihre Haushaltung Köpfe zählte; das 
Futter für die überschießenden Hühner trachtete man durch Hamstern oder im Schleich— 
handel aufzutreiben. Die Durchführung der Eierablieferung in Verbindung mit der Futter—
	        
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