Inhaltsverzeichnis: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1923/24 (1923/24 (1925))

Gesundheitswesen. 
Freiwilliges Jugendspiel. Wenn auch die unter Aufsicht stehenden Spielnachmittage 
sich wieder großer Beliebtheit und eines regen Besuches erfreuten, so ist bei der ausgesprochenen 
Spielplatznot in unserer Stadt — es stehen nur vier städtische Spielplätze zur Verfügung — 
die gewünschte Entwicklung des freiwilligen Spiels der Jugend noch außerordentlich gehemmt. 
Aufklärungsarbeit. Diese erfolgte durch stark besuchte Vorträge über allgemeine 
Gesundheitslehre für Leben und Beruf unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Ausbildung 
vollwertiger innerer Organkraft als Abwehrmaßnahme gegen Krankheiten und vorzeitige 
Alterserscheinungen, sowie durch Abhaltung von fortlaufenden Kursen mit je 10mal 2 Wochen— 
stunden, in denen die Teilnehmer befähigt wurden, die gesundheitlichen Wirkungen der 
Übungen bewußt an sich zu beobachten. 
6. Städtisches Badeamt. 
Volksbad an der RVothenburger Straße. Sämtliche Abteilungen der Anstalt 
waren im Berichtsjahre in Betrieb. Die aus Ersparnisgründen im Vorjahre geschlossenen 
Schwitzbäder wurden am 13. August 1923 wieder eröffnet. Die Männerhalle 11 wurde mit 
Ausnahme des Mittwoch-Nachmittages und des ganzen Samstages in der Zeit von 10 Uhr 
vormittags bis 6 Uhr abends dem Stadtamt für Leibesübungen zur Erteilung von 
Schwimmunterricht an die Volksschüler ausschließlich überlassen; dem Militär war diese Halle 
auch im Berichtsjahr wieder in der Zeit von 82v9 Uhr vormittags vorbehalten. 
Die im Vorjahre in den Heizkesseln eingebauten Unterwindgebläse haben sich durchaus 
hewährt, sie brauchten aber nur an besonders betriebsstarken Tägen in Benützung genommen 
werden, nachdem inzwischen im Volksbade von der Koks- zur Kohlenfeuerung übergegangen 
worden ist. Die dadurch bis jetzt gemachten Erfahrungen ergaben ganz wesentliche 
Einsparungen bei den Brennstoffen. 
Die Gebühren mußten vom 1. April 1923 bis 2. Januar 1924: 32 mal geändert 
bezw. erhöht werden. Am Schlusse des Berichtsjahres waren mit ganz wenigen Ausnahmen 
die Gebühren für die einzelnen Bäderarten auf die Friedenspreise zurückgesetzt worden. 
Brausebäder. Von den im Vorjahre aufgeführten sieben Brausebädern mußten 
zwei im Laufe des Berichtsjahres wegen zu geringer Rentabilität geschlossen werden, nämlich 
das Brausebad am Geiersberg und das Frauentorbad. Bezüglich der Gebühren gilt das 
gleiche wie bereits beim Volksbad ausgeführt. Die Gesamtzahl der verabreichten Bäder 
betrug: 145057 Brausebäder und 93648 Wannenbäöder. 
Sommerbäder. Bei den Flußbädern in Mögeldorf und Gebersdorf wurde an den 
Sonntagen Familienbadbetrieb eingeführt. Die Gesamtzahl der Besucher in den Sommer— 
bädern, soweit Zahlbäder in Frage kommen, belief sich auf 69188 im Strandbade und 
79642 in den übrigen Bädern. 
7. Städtische Desinfektionsanstalt. 
Betrieb. Im Berichtsjahre wurden in 5165 Fällen Desinfektionen vorgenommen. 
Davon wurden 3859 Fälle in der Anstalt, 1306 Fälle in Wohnungen behandelt. Die 
fortlaufende Desinfektion wurde in 417 Fällen angeordnet und deren Ausführung überwacht. 
302 Familien nebst deren Wohnungen wurden auf Ungeziefer untersucht. In der 
Entlausungsanlage wurden 1651 Personen behandelt. 
Einrichtung. Durch die immer stärkere Inanspruchnahme der Entlausungsanlage, 
hauptsächlich durch Kopfverlauste, war das bisherige Verfahren — Abtötung des Ungeziefers 
durch Lausofan — nicht mehr hinreichend. Nach längeren Versuchen wurde ein Apparat
	        
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