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die Stadt Nürnberg einige gewerbeltatiftijche Aufzeichnungen,
nämlich die von Doppelmayı 1720 aufgeftellte Gewerbslifte,
jowie die von dem Prediger Strobel und von Satterer in
den 80er Jahren desjelben Jahrhundert3 angefertigten Zıu-
Tammen]tellungen. Dieje drei Liften haben privaten Cha-
vafter; amtlidhes Material it nicht vorhanden, was fchon
Nicolai, der ein fjehr fleißiger Statiftifer war, zu der Be-
merfung veranlaßte: „Die Zahl der Meilter und SGejellen
/aller Handwerke) ift nicht einmal dem RKRugsamt bekannt,
da3 fich fo unndtigerweije un die häuslichen Umftände der
Arbeiter fümmert !)“, Aber auch wenn wir in die Zuver-
(älfigfeit jener privaten Angaben feinen Zweifel zu feben
Veranlaffung haben, jo find fie doch für unz3 wertlos, weil
die Drechsler und Flajchner im allgemeinen aufgezählt
werden, ohne Zufjaß, ob fie fih mit Verfertigung von Spiel
jachen oder mit anderen Arbeiten bejhäftigen; zudem ent-
halten jene Siften nur die Zahl der Meifter. Nicht beffer
iteht e$ mit den Angaben einiger Nürnberger Adreßbücher
aus der erften Hälfte des 19. Jahrhunderts. Eine amt-
(ihe Statiftif beginnt mit den Zollverein8zählungen. Wie
ihon erwähnt, hat Bayern bei den Zählungen von 1847
und 1861 die Spielwareninduftrie berückfichtigt; e& wurde
in der Abteilung Handwerker eine Kaffe XIV b, VBerfertiger
von Spiel- und feinen Holzwaren, und in der Aoteilung Fa-
brifen eine Xlafje VIId, Fabriken für Spielwaren aller rt,
gebildet. Nachftehend die Ergebniffe jener Zählungen für
Mittelfranken:
XIVb 1847
1861
Meijter oder auf
eigene Itechnung
Arbeitende
54
267
Sehilfen
und Zujam:
Lehrlinge men
54 138
117 384
*) Veichreibung einer Reife durch Deutfchland und die Schweiz
3. I S. 264,