Inhaltsverzeichnis: Hans Sachs im Andenken der Nachwelt

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gepresst.“ Hans Sachs steht in freundschaftlichem Verhältnis 
zu Dürer und seiner schönen, aber streitsüchtigen Frau Agnes, 
mit der er besonders vertraut ist. Der Kaiser Maximilian hat 
Dürer den Adel verliehen und sagte seinen Besuch in seinem 
Atelier an. Darüber gerät Agnes in große Aufregung und 
bittet Hans Sachs: „O, helft mir, guter Meistersänger, Ihr 
seit (so!) ja sonst mein Grillenfänger.“ Dürer wird vom Kaiser 
als Begleiter zu einer Italienreise eingeladen. Daraufhin reist 
der Meister, froh, dem häuslichen Unfrieden entfliehen zu 
können, nach Venedig, wo er mit Bellini und Tizian verkehrt, 
dessen Tochter Lavinia sich in ihn verliebt, später aber einen 
edlen Venezianer Sareinello heiratet. Von Venedig geht Dürer 
nach Brüssel, um ein Zusammenleben mit Agnes zu vermeiden. 
Lavinia, die mit ihrem Manne auf der Hochzeitsreise durch 
Nürnberz kommt, verrät ihr den Aufenthalt ibres Gatten. 
Agnes empfindet Reue wegen ihres lieblosen Benehmens und 
will Dürer nacheilen. Sie kürt sich Hans Sachs als Begleiter 
und beide fahren nach Brüssel. Dort besuchen sie in Ver- 
kleidung einen Maskenball, dem auch Dürer und die Sarcinelli 
beiwohnen. Agnes geht in der Maske Albrecht Dürers. Lavinia 
hält sie für den Meister selber und “will ;sich ihr nähern: 
Hans Sachs aber tritt ihr entgegen und will ihr etwas vor- 
singen: „Denn alle Torheit dieser Welt Vor meinem Lied zu- 
sammenfällt.“ Cornelio Sareinello: „Dann (!) seit (so!) ihr 
ja ein Meistersänger!“ Hans Sachs: „Und aller Leute Grillen- 
fänger.“ — Lavinia fragt ihren Gatten, wer das denn sei und 
erhält zur Antwort: „Das ist der rechte Weiberfänger, das ist 
Hans Sachs, der Meistersänger.“ Lavinia: „Als Dürers Freund 
sich dir verbunden Hat er den Meister wohl gefunden. Das 
Merken der Tabulatur Ward dir zur anderen Natur.“ — Die 
Versöhnung zwischen Albrecht und Agnes Dürer findet mit 
romantischen Begleiterscheinungen doch endlich statt. Das 
Stück schließt mit den Worten des Hans Sachs: „Wacht auf, 
Genossen, es strahlet der Tag, die Nachtigall singt unter 
yrünem Dach, die Sonne spiegelt sich schon im Quell, der 
Himmel ist wolkenlos, blau und hell“ usw. 
Man ist versucht, anzunehmen, dass auch dies verballhornte 
und verseichtete „Wach auf!“ den „Meistersingern“ entlehnt 
ist. — Die gute Meinung, die der Autor von Hans Sachs hat,
	        
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