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ersten Brücke, die über den Fluß geschlagen war, der
Agnesbrücke, wogte es ab und zu, da in ihrer Nähe
die Hauptscenen des „Fischerstechens“ vor sich gehen
sollten.
Gar großes Gelächter ertönte auch drunten in
den Kähnen, wie droben auf der Brücke, die über
und über mit Menschen bedeckt war, wenn nun ein
rüstiger Fischer oder Rothschmied, den Gegner mit
langer Stange hinab in das Reich des Neptun zu
stürzen gewußt und der unter dem Wasser für einen
Augenblick Verschwundene wieder sich zeigte und naß
wie ein begossener Pudel, unter nimmer enden wollenden
Jubelgeschrei, zurück in den Kahn, den er so unfrei—
willig eben verlassen, sich begab, doch nur, um von
Neuem die Stange zu ergreifen und nun seinerseits
Den zu stürzen suchte, der ihm ein kaltes, un—
freiwilliges Bad bereitet hatte.
So währte es nahe bis gegen 10 Uhr des
Nachts, als plötzlich, Musik, Gelächter und Gejauchze
übertönend, ungemein starkes Krachen vernommen wurde,
und man die der Agnesbrücke zunächst befindlichen
Kähne mit unerklärlicher Schnelligkeit sich gegen—
seitig zurückziehen und Alle, die auf der Brücke ge—
standen hatten, in den Wellen verschwinden sah, weil
die Tragbalken gebrochen waren. Unbeschreiblicher
Tumult, fürchterlicher Schrecken und ungeheures
Geschrei des Entsetzens erfüllte für einige Augenblicke
die Luft. Doch, als man eben so schnell, als sie ver—
schwunden, hier und da die Gefallenen wieder auftauchen
sah, auch Hülfe sogleich bereit war und man nirgends
von dem Verluste eines Menschenlebens vernahm, und
außer einigen tüchtigen Schrammen der Stirne oder
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