Volltext: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

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ersten Brücke, die über den Fluß geschlagen war, der 
Agnesbrücke, wogte es ab und zu, da in ihrer Nähe 
die Hauptscenen des „Fischerstechens“ vor sich gehen 
sollten. 
Gar großes Gelächter ertönte auch drunten in 
den Kähnen, wie droben auf der Brücke, die über 
und über mit Menschen bedeckt war, wenn nun ein 
rüstiger Fischer oder Rothschmied, den Gegner mit 
langer Stange hinab in das Reich des Neptun zu 
stürzen gewußt und der unter dem Wasser für einen 
Augenblick Verschwundene wieder sich zeigte und naß 
wie ein begossener Pudel, unter nimmer enden wollenden 
Jubelgeschrei, zurück in den Kahn, den er so unfrei— 
willig eben verlassen, sich begab, doch nur, um von 
Neuem die Stange zu ergreifen und nun seinerseits 
Den zu stürzen suchte, der ihm ein kaltes, un— 
freiwilliges Bad bereitet hatte. 
So währte es nahe bis gegen 10 Uhr des 
Nachts, als plötzlich, Musik, Gelächter und Gejauchze 
übertönend, ungemein starkes Krachen vernommen wurde, 
und man die der Agnesbrücke zunächst befindlichen 
Kähne mit unerklärlicher Schnelligkeit sich gegen— 
seitig zurückziehen und Alle, die auf der Brücke ge— 
standen hatten, in den Wellen verschwinden sah, weil 
die Tragbalken gebrochen waren. Unbeschreiblicher 
Tumult, fürchterlicher Schrecken und ungeheures 
Geschrei des Entsetzens erfüllte für einige Augenblicke 
die Luft. Doch, als man eben so schnell, als sie ver— 
schwunden, hier und da die Gefallenen wieder auftauchen 
sah, auch Hülfe sogleich bereit war und man nirgends 
von dem Verluste eines Menschenlebens vernahm, und 
außer einigen tüchtigen Schrammen der Stirne oder 
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