Volltext: Hans Sachs und die Heldensage (Band 1)

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er sogar ganz, und ein Chlodobod tritt an seine Stelle1). Der 
Merowinger Childerich dagegen war bekannt, seine Regierung 
bildete einen wichtigen Abschnitt in der Geschichte des Landes, 
man erzählte von seinen Gewaltthaten, seiner vorübergehenden 
Entthronung, seinen Kämpfen, sein Grabmal in Tournay war 
berühmt. Ganz besonders aber mag seine Zusammenrückung 
mit jenem Meernichus in der Sage durch die Aehnlichkeit dessen, 
was man von beiden erzählte, gefördert worden sein. Denn 
wie der bestia neptuni ein Zug hervorragender Sinnlichkeit 
innewohnt ”), so war hier ein König ebenfalls nimis dissolutus und 
dieser sollte ausserdem noch von jenem Meerwunder in directer 
Linie abstammen; es lag nahe, in der Sage diesem lüsternen 
König jenen lüsternen Nichus direct zum Vater zu geben, dessen 
würdiger Sohn er dann auch in seinen Thaten wurde. 
Wir sehen also, dass dasjenige, was bei Caspar und 
Hans Sachs von dem Nichus, der wunderbaren Erzeugung seines 
Sohnes und von dessen Gewaltthaten berichtet wird, auf dem 
Boden merowingischer Ueberlieferungen erwachsen ist. Aehn- 
liches werden wir betreffs der bei Caspar ungenannten Königin 
Theodolinde bemerken. Ueber diese findet sich bei Fredegar 
c. 34 (Mg. SS. rer. Merorv. II. 133—Boug. II. 424) der folgende 
Bericht: „Ago (d. i. Agilulf)®), rex Langobardorum, accepit 
uxorem Grimoaldi et Gundoaldi germanam nomine Theudelindam 
ex genere Francorum, quam Childebertus habuerat des- 
ponsatam. Cum eam consilio Brunichildae postpossuisset, 
Gundoaldus cum omnibus rebus secum germanam Theude- 
lindam in Italiam transtulit et in matrimonium Agoni 
tradidit. Gundoaldus de gente nobili Langobardorum accepit 
) Müllenhoff, Hpts. Ztehr. 6, 434 ist der Ansicht, dass der von 
Meroveus erzählte Mythus überhaupt einer viel früheren Zeit angehöre und 
von den Historikern nur an dessen Namen geknüpft sei, weil man vom 
Sohne Chlojos ohnedies nichts zu berichten wusste. 
2) Derselbe scheint solchen Wesen in der Sage überhaupt eigen 
zu sein, auch sonst wird von Wasserwesen erzählt, welche der Flut ent- 
tauchen, um sich am Lande zu begatten. Vgl. Grimm Myth. 458, 
Müllenhoff a. a. O. s. 432. 
3) Paulus Diae. IV. 1: Agilulf, aui et Ago dictus est.
	        
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