Allgemeine wirtschaftliche und soziale Fürsorge 149
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Von den kraft Rückwirkung zur Aufwertung angemeldeten 113 Hypothekdarlehen mit rund
556 000 Goldmark sind im Berichtsjahre 105 Fälle mit einer Aufwertungssumme von 514 400 Gold—
mark erledigt und im Grundbuch wieder eingetragen worden; diese Kapitalien sind nach dem Gesetz
vom 9. Juli 1927 über die Verzinsung aufgewerteter Hypotheken rückwirkend vom 1. April 1926 ab
mit 3 Prozent jährlich zu verzinsen. Am Schlusse des Rechnungsjahres waren insgesamt 1126 500
Goldmark Stiftungsmittel als Hypothekdarlehen ausgeliehen.
Für die im Besitze der Stiftungen befindlichen Anleihen verschiedener Städte ist die Anmeldung
zum Umtausch in Ablösungsanleihe erfolgt, die Aufwertung selbst jedoch noch nicht durchgeführt.
Der am Ende des Jahres 1924 auf 5484 400 Goldmark geschätzte Wert des Grund- und Haus—
besitzes der Stiftungen hat sich infolge baulicher Verbesserungen in verschiedenen Gebäuden um
115 700 Goldmark erhöht und beträgt nunmehr rund 5600 000 Goldmark.
Vermögensvermehrung. An neuen Vermögenszuflüssen sind zu verzeichnen: Das von den Kauf—
mannsehegatten Jonas und Carie Bamberger errichtete Legat von 2000 Goldmark als Zustiftung für
die von diesen Eheleuten im Jahre 1895 zu Ehren ihres verlebten Sohnes Theodor Bamberger er—
richtete und vom Stadtrat Nürnberg verwaltete „Theodor Bamberger'sche Krankenunterstützungs—
stiftung“. Das Zustiftungskapital ist in 8-prozentigen Goldpfandbriefen der Bayerischen Hypothek- und
Wechselbank in München angelegt und dem Vermögen der zu gemeinsamer Verwaltung zusammenge—
legten Stiftungen für arme kränkliche Schulkinder einverleibt worden.
Außerdem sind dem Vermögen der Heiliggeist-Spitalstiftung aus dem Nachlaß der im Heilig—
geist-Spital dahier verstorbenen Insassin Elisabetha Wilhelmine Röß 2500 Goldmark Hypothekdar—
lehen, sowie 1000 Papiermark Nürnberger Vereinsbank Pfandbriefe vom Jahre 1895 und 4000
Papiermark in Reichsanleihen zugeflossen.
Ende August 1926 wurde zur Abrundung des Waldbesitzes der von Rieterschen Stiftung das
Waldgrundstück Plan Nr. 541 a/b, Steuergemeinde Kalbensteinberg zu 0,586 ha um 2064 R.-“ käuflich
erworben; der Gesamtflächeninhalt des von Rieterschen Stiftungswaldes bei Kalbensteinberg umfaßt
nun 90 252 ha; derjenige der Heiliggeist-Spitalstiftung bei Simonshofen 367 209 ha.
Neue Stiftungen sind im Berichtsjahre nicht errichtet worden.
Durch die erfolgte Aufwertung der Stiftungskapitalien, insbesondere der Hypothekdarlehen,
sowie der Aktien und Pfandbriefe sind im abgelaufenen Rechnungsjahr bei verschiedenen Stiftungen
zum Teil ganz nennenswerte Zinserträgnisse angefallen, welche wiederum Stiftungsausrichtungen,
wenn auch im beschränkten Maße, ermöglichen.
11. Feuerlöschwesen.
Allgemeines. Der Feuerwehrdienst wurde weiterhin durch die Berufsfeuerwehr in Gemein—
schaft mit den freiwilligen Feuerwehren in den Vororten ausgeübt.
Für den Löschdienst wurde ein neues Sonderfahrzeug, eine sogenannte Abprotzleiter, beschafft.
Es besteht aus einer fahrbaren, auf einem Kraftwagenfahrgestell aufgeprotzten Schiebeleiter. Diese
Leiter hat gegenüber den großen, fest mit dem Fahrzeug verbundenen Mechanischen Leitern den Vor—
zug, daß sie auch durch enge und niedrige Durchfahrten, wie sie in der Altstadt zahlreich vorhanden
sind, eingebracht werden können. Es sind nun 21 automobile Fahrzeuge im Dienst der Feuerwehr.
Feuermeldewesen. Am Ende des Berichtsjahres waren 268 Feuermelder vorhanden; davon
waren 73 Außenmelder, 75 öffentliche Innenmelder, 112 Privatmelder, 5 Melder im Neuen Stadt—
theater und 3 Melder im Alten Stadttheater.
Im Berichtsjahr wurde die Erweiterung des Feuertelegraphennetzes nach den nördlich gelegenen
neueinverleibten Vororten durchgeführt und 6 öffentliche Feuermeldestellen in den Vororten Klein—
reuth h. V., Buch Lohe, Almoshof und Schnepfenreuth eingerichtet. Auch der Vorort Zerzabelshof
wurde in das Feuertelegraphennetz eingeschlossen und ein Feuermelder eingerichtet.
Brandfälle und Hilfeleistungen. Die Feuerwehr wurde im Berichtsjahre in 466 Fäöllen, und
zwar zu Bränden im Stadtgebiet in 274 Fällen, zu Bränden außerhalb des Stadtgebiets in 2 Fällen,
zu Hilfeleistungen verschiedener Art in 190 Fällen gerufen. Die 274 Brandmeldungen im Stadtgebiet
wurden veranlaßt durch Großfeuer in 15 Fällen, durch Mittelfeuer in 20 Fällen, durch Kleinfeuer in
170 Fällen, durch blinden Alarm in 43 Fällen und durch böswilligen Alarm in 19 ZFällen.