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Religionen einander fortan mit Argusaugen überwachten und —X
gegenseitigen sittlichen Mängel mit Eifer ans Licht zu ziehen bemüht
waren, auf die allgemeine Moralität der europäischen Menschheit einen
höchst fördernden Einfluß ausgeübt. Am deutlichsten zeigt sich uns
dies in den Sitten und dem äußeren Betragen der Geistlichkeit, die
solange die Herrschaft der katholischen Kirche noch eine unbeschränkte
war, häufig einen nichts weniger als geistlichen Lebenswandel führte,
vielmehr zum großen Teile direkt in Lasterhaftigkeit und schamlose Un—
sittlichleit verfallen war. Doch auch vor der Reformation, etwa seit
der Mitte des 14. Jahrhunderts als das Verlangen nach einer Ver—
besserung der Kirche an Haupt und Gliedern immer allgemeiner wurde
um dann namentlich auf den großen Concilien des 15. Jahrhunderts
seinen beredtesten Ausdruck zu finden, hat es an — häufig mit Erfolg
gekrönten — Bestrebungen, das sittliche Niveau vor allem der Kloster⸗
geistlichkeit zu heben, keineswegs gefehlt. Eine Folge davon waren
die Klosterreformationen, deren erste in Nürnberg noch in die Zeit
vor den Concilien fällt. Es war dies die Reform des Predigerklosters,
die angeblich 1396 von dem Großmeister des Ordens selbst, Magister
Raimund von Capua durchgeführt wurde. Darauf folgte die Reformation
des Aegidienklosters, wo durch die lüderliche Lebensführung der Schotten—
mönche die ärgsten Mißbräuche eingerissen waren. Die Güter des
Klosters waren verschleudert, die Gebäude völlig in Verfall geraten.
Ihren Kirchenornat mußten die Mönche, wenn sie bei einer Prozession
bffentlich zu erscheinen hatten, von dem Predigerkloster entleihen. In
der Klosterbibliothek befanden sich nicht mehr als zwei Bücher. Und
für die Unsittlichkeit, die im Kloster herrschte, legt das Sprichwort
Zeugniß ab, das damals viel gehört wurde: „Wer sein Weib verloren
hat, soll es im Schottenkloster suchen.“ Die Reformation des Klosters
begann im Jahre 1411 auf Betreiben des Bischofs Albrecht von Bam⸗
berg durch von Fulda herbeigerufene Benediktiner, sehr wider den
Willen des Abts Mauritius und seiner Mönche, die sich deshalb in
den Schutz der Burggrafen begaben. Doch dies hatte keinen Erfolg.
Die Reformation wurde wirklich durchgeführt (1418), die Schotten
und Irländer mußten weichen und deutschen Mönchen Platz machen.
König Sigmund bestätigte die Privilegien des Klosters auch für die
deutsche Nation und der neue Abt und Convent verschrieben sich wieder
in den Schutz des Nürnberger Rats mit der Motivierung, daß sie,
als ihr Kloster im Abnehmen begriffen gewesen, von den Bürgern zu
Nürnberg viele Wohlthaten empfangen hätten.“) Dann kam das Katha⸗
y Die Frage des Schirms über das Aegidienkloster bildete, wie oben erzählt,
einen der vielen Streitpunkte zwischen den Markgrafen und der Reichsstadt.
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