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Von Dr. F. J. Holly. 364
„Das Narrenschneiden“. Letzteres folge hier als Probe
seinem Inhalte nach.
Zur Faschingslust sind viele frohgemute Leute auf offenem
Markte versammelt. Da tritt ein Arzt auf, der jedermann von
allen Krankheiten und Leiden zu heilen verspricht. Sofort schleppt
sich ein dickleibiger Mann stöhnend und ächzend herbei und klagt,
daß er Tag und Nacht einen entsetzlichen Spektakel im Magen ver—
spüre und von keinem Arzte bis jetzt von dem Übel befreit worden
ei. Der Wunderdoktor rät zur Operation, und als der Patient
nach einigem Sträuben zu einer solchen sich herbeiläßt, öffnet ihm
der Arzt flink und geschickt den Magen. Und siehe da! Eine An—⸗
zahl von Narren kommt da aus dem Leibe des Kranken zum
Vorscheine: der großköpfige Narr der Hoffart, der abgezehrte des
Neides, — kurz ein ganzes Narrennest von Zauberern, Alchymisten,
Wucherern, Aufschneidern, Lügnern u. s. w.
Das Nest wird mitsamt der tollen Brut in die Pegnitz ge—
worfen, zum größten Vergnügen der fastnachtsfrohen Gesellschaft;
der Patient aber ist plötzlich gesundet und nimmt von dem Wunder—
arzt noch die Mahnung mit auf den Weg, daß er fürderhin anders
leben solle. Denn nur deshalb, weil ihm „sein Sinn allein“ ge—
fallen, und weil er lediglich dem „eigenen Willen Raum“ gelassen,
sei er so sehr an den Narren erkrankt.
Zuletzt wendet sich der Heilkünstler an sämtliche Anwesenden
mit der weisen Belehrung:
„Ein jeglicher, dieweil er lebt,
daß seine Vernunft stets Meister sein
Und reit sich selbst im Zaum allein
Und thu sich fleißiglich umschauen
Bei Reich und Arm, bei Mann und Frauen.
Und wem ein Ding übel ansteh',
Daß er desselben verlustig geh,
Richt sein Gedanken, Wort und That
Nach weiser Leute Lehr und Rath.
Zum Pfand setz' ich ihm Treu' und Ehr,
Daß alsdann bei ihm nimmermehr
Bemeldeter Narren keiner wachs,
Wünscht euch mit guter Nacht Hans Sachs.“
Ähnliche Stoffe wie in den Fastnachtsspielen behandelt Sachs
in den Komödien. Allerdings ist dies nicht durchweg der Fall:
es befinden sich auch eine Reihe von Komödien unter diesen Dichtungen,
die sehr ernsten Hintergrund haben, wie z. B. „Die geduldig
und gehorsam Markgräfin Griselda“, „Die jung
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