fullscreen: Historische Beschreibung der Stadt Nürnberg

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„de8 Dorfs wegen zu Sittenbach ben Herfpruc gelegen, das fie 
„vmb und die vnjern dafelbft verbrennt, angegriffen vnd befHädigt 
„offen Haben, inn dent erften Krieg darinn fie vnfer Feind nicht 
beiläufig big an die Burg fich erfirekt hat. Dei der erflen Erwei-: 
lerung der Stadt Nürnberg jenfeits der Begnik bi& an den weißen 
Thurm wurde ihr gedachtermaßen fchon cin großes Stügk Land von 
ihrem Hofmarktebifirikte entzogen, bei der ziveiten aber, der gröfite 
Theil desfelben, an Saffen, Höfen und Gebäuden mit Kirchen und 
Nathhaus entriffen. Der Hufmarkt Hatte feine eigene, vermuthlich 
von den Burgarafen erbaute und dem Heiligen Jakob geweibte Kirche, 
einen Nichter, feine Schöffen, folglich au wie Wöhrd fein Nath- 
jaus, deffen Gericht noch insbefondere über dag Blut zu richten 
hatte, 
{I 
Das Stillfeweigen, weldes die Nürnberger Sefhicht8fhreiber 
wegen Erbauung und Etiftung der IakFobstirde beobachten, muß 
‚dem in der BermuthHung beftärfen, daß fie eines fehr alten Ur: 
“prung& und von den Burgarafen felbft gefliftet fein müffe. Der 
Berfaffer der hiftorifchen Nachrichten von Nürnberg, wenn er yag. 66 
der Stiftung des deutfhen Haufe® gedenkt, welche im Jahre 1290 
norging, Wozu die Burgarafen nebft dem Vlak noch viele “Güter 
aegeben baben, fagt: c8 wäre folche$ fammt dem Glifabethenfpitale 
bei St, Jakob erbaut worden, welches zum Beweife dient, daß die 
Kirche fhon lange vorher fand. 
Die Einwohner SGoftenhofg machten mit den Iakobiten ein 
befonderes Gericht, eine Lefondere Gemeinde und befonderen Kirchen: 
“prengel aus und Hatten ihren eigenen Begräbnifort. Die noch 
dorhandenen Schmicd-, Schlößleing= und Loder: oder Ludergaffen 
beftätigen nebft anderen Nachrichten die BVermuthung, daß dafelbft 
‚m 13, und 14, Jahrhundert anfehnliche Manufakturen find getrieben 
worden und ein burggräflides Schloß oder nach den Nürnberger 
Nachrichten pag. 71 cin buragräflihes Jagdhaus mit andern Ge: 
bäuden nebft einem Hund&zwinger, weldhes$ nun die Lottergaffe ge= 
nannt wird, dafelbft geftanden haben. Die Senfenfchmicde, nach 
dem Zeugniffe v. Murr eines der älteften Handwerke in Nürnberg, 
maten dafelbit befonders zu Haufe, von welchen die beiden jungen 
Burggrafen bei ihrem Ausreiten auf die Jagd aus dem dortigen 
SJagdhaufe, deßhalb erfehlagen worden find, weil einer von den 
‚oSgefommenen Ingdbhunden cinen Senfenfehmicdsjungen zereiffen 
hatte.
	        
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