Volltext: Imhoff, Johann Hieronymus: GeheimBüchlein für mich Hans Hieronymum Imhoff – Nürnberg, STN, Amb. 63. 4°

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Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 1II. 
Heinz Flegel sprich: 
Das ist der freie Armut Orden: 
Das beste Vieh die Katz' ist worden.!) 
Den eignen Weg ein jeder geht, 
So daß fast alles uns mißrät. 
So gehn in allem wir zurück; 
Verpfändet ist fast jedes Stück, 
Mit unserm Zanken wird zuletzt, 
Der Bettelorden eingesetzt. 
Der Kellner spricht: 
Sprich, welcher Orden ist der neunt'? 
Heinz Flegel spricht: 
Ich weiß es nicht, mein lieber Freund. 
Der Kellner spricht: 
Wie thust du denn darinnen leben? 
Heinz Flegel spricht: 
Auf mein Weib kann ich nichts geben, 
Sie giebt auf mich auch nicht so viel, 
Und thut ein jedes, was es will. 
Nur Trutz und Tratz mein Weib mir beut, 
Ich quäl' und plage sie allezeit. 
Was gern ich hätte, thut sie nie, 
Freut mich etwas, verdrießt es sie, 
Es sei uns nützlich oder schädlich. 
So trotzt von uns ein jeder redlich, 
Und in dem Orden sind fürwahr 
Wir schon geblieben achtzehn Jahr, 
Und doch kann ich ihn nicht benennen 
Du, Kellner, solltest du ihn kennen? 
Der Kellner spricht: 
Mein Heinz, es ist der Narrenorden. 
Heinz Flegel jauchzt und spricht: 
So bin ich darin Abt geworden, 
— 
1) Das heißt: wir sind völlig verarmt; vgl. Hans Sachs' poetische 
Werke S. 15. s g gl. H chs' p
	        
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