Objekt: Festschrift zur Hans Sachs-Feier

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Johannes Bolte, 
XVIf. Die drei Ehemänner vor dem Himmelsthor. 
In der spitzigen Pfeilweifs M. A. Metzger. 
Petrus sprach: „Du ghörst auch nicht 
in mein zunfft; 
Drey Männer theten auff ein zeit 
Für des Himels thor kommen, 
Da Petrus noch dafs Pförtner Ampt 
verwalt. 
Badten ihn, dafs er sie einlifs als bald, 
Petrus sagt: „Wan gründlichen bscheid 
Ich von jden vernommen, 
Wafs jder für ein weib hab ghabt 
auf Erd, 
Alfs dan thu ich, wafs ein jder ist wert“ 
Der erst sagt, dafs seinen Vrsprung 
Von Regenspurg het sein weib jung. 
Petrus antwort den frommen: 
„In meinen Himel hastu keine stadt, 
Weil du auff Erd hast glebt in aller gnad. 
Dan dises lands weiber friedlich, 
Obschon offtmals ereignet sich 
Haders vnd zanck geferden, 
25 Wird doch solches gstilt durch ihr 
freundlichkeit. 
Im fegfeur ist dir auch ein stel bereit“, 
Alfs der drit von sich gab die wort, 
Dafs sein weib wer gewesen 
Bürdtig von Nürenberg der schönen stadt, 
Er disen also angesprochen hat: 
‚DD 
20 
„Komm her, mein freund! Den besten 
Ort 
Wil ich dir aufserlefsen, 
Welcher in dem ganzen Himel thut sein, 
Dafs du eryözet wirst der Mardter dein, 
Dx 
„Dan dises Orts die Weiber all 
Sind freundlicher geberden 
Vnd leben alzeit nach der Männer wil, 
Ins fegfeuer ghörst du auff zeit vnd zil“, 
Der ander bekande difsmal 
Dem Petro ohn beschwerden, 
20 Dafs sein weib von Augspurg het ihr 
ankunfft. 
35 
So dir auff Erd causirt dein weib, 
So stetig plaget deinen leib 
Mit kiffworten vermessen, 
Dan mir derselben weiber art bekand, 
Weil auf Erden inen gleichet kein land“ 
Dichts Maigister Ambrosi Metzger [den ıı. February 1627]. 
Nach dem Weimarer Mscr. Oct. 148, Bl. 38a. — Eine zweite Aufzeichnung im 
Weimarer Mscr. Oct, 149, Bl. 79a bietet folgende Varianten: 2 das — 7 ghabt hab — 
8 So thu ich alsdan wie — 9 ihren — ır dem — ız erd gelebt — 18 bekannd auch 
-— 20 Sein weib het ghabt von Augspurg ihr — 22 freundlich — 23 bifsweill — 
25 doch der gestilt — 27 Alfs] Da — 35 Die dir -— 39 Dafs an bofsheit. — Über 
verwandte Schwänke vgl. Reinhold Köhler, Aufsätze über Märchen und Volkslieder 
1894 S. 41. 
XVHil. Der beckhenn knecht. 
Inn dem spigelthon Ehrennbotten. 
1, Vnnd auch gar keinen wein nich 
Einn peckenn knecht der beicht ein drincken dete, 
pfaffen Auch solt er schlaffenn bey keim weib 
So vil der argenn grobenn stuck, Noch ligenn in keim bette, 
Der pfaff war vngeschaffenn, Dartzu soltt er auff erbes gan 
Pott im, das er in einem jar 10 Ins elendt, im gebotte, 
5 Es weder fleisch noch brotte
	        
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