fullscreen: 1834-1884 (2. Band)

Die Kriminaluntersuchung in Ansbach. 
handelte ihn allem Anscheine nach als etwas Hohes (gemeint ist 
natürlich: als S. K. H. Kaspar; sollten die Initialen K. H. nicht 
überhaupt Königliche Hoheit bedeuten?), sagte ihm, es sei nun die 
Zeit gekommen, wo er auf den ihm gebührenden Platz erhoben wer— 
den könne und solle,)) man habe den Auftrag, ihn darauf vorzube— 
reiten, ja sogar, ihn zu entführen, wobei er aber das strengste Ge— 
heimniß zu bewahren habe; und lockte auf diese Weise den kindisch 
Trauenden und willig Folgenden an den Ort, wo er fallen sollte.“ 
Und wo Professor Daumer von Nürnberg am Gitter gestanden und 
gelauscht hat. 
Und jetzt zurück zur Prosa der kahlen Wirklichkeit! Das bay— 
rische Justizministerium beauftragte den 7. Januar 1834 das Kreis— 
und Stadtgericht Ansbach, über das Ergebnis der eingeleiteten gericht— 
lichen Untersuchung dem König schleunigst einen genauen und 
umständlichen Bericht zu erstatten und denselben wenigstens einmal 
am Anfang eines jeden Monats fortzuführen. In dem ersten vom 
Kreis- und Stadtgerichtsrat Waltenmeier abgefaßten Bericht vom 
12. Januar 1834 lesen wir, daß überall, in allen Wirtshäusern, bei 
allen Personen, die aus ihrer Wohnung in den Hofgarten hinein 
sehen konnten, oder die am 14. Dezember im Hofgarten waren, bei 
dem Hofgärtner, allen Gartenarbeitern, bei allen Tagelöhnern oder 
Arbeitern Ansbachs, ohne Erfolg recherchiert worden ist. „War nun 
gleich das Untersuchungsgericht — entfernt von aller einseitiger oder 
dorgefaßter Ansicht — bemüht, die Erforschung eines Thäters 
mit allen Mitteln herbeizuführen, so ist es doch bis jetzt nicht ge— 
lungen, gegen ein bestimmtes Individuum auch nur einen entfernten 
Verdacht zu begründen, ja nicht einmal zu einer erhöhten Glaub— 
würdigkeit zu bringen, daß die That, so, wie sie von Hauser erzählt 
wurde, vorbereitet und ausgeführt worden ist; vielmehr haben sich 
zahlreiche Vermuthungen aufgedrungen, daß Hausers gewaltsamer 
Tod nicht in der Art bewirkt wurde, wie seine Angaben lauten. 
Diese Vermuthungen zu begründen oder zu entkräften, mußte nun 
) Wer weiß, was in der Weltgeschichte noch alles vorgefallen wäre, wenn 
schon damals die Romantik (1840—21858) auf dem vreußischen Thron gesessen 
hätte!
	        
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