Objekt: Die Bergfestung Rothenberg

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Hans Sachs: Drei Fastnachtspiele. 
Deine Liebe und Treue zu mir ist eben 
Im Tod, wie sie vorher war im Leben, 
Deine Liebe, die reicht nicht weiter mehr, 
Als soweit ich dich kleide und ernähr'; 
Sonst siehst du mich durch einen Zaun nicht an. 
Das Weib: 
Potz Himmel Angst, mein lieber Mann, 
Ich hatt' mit dir nur also Spott, 
Ich wußte wohl, daß du nicht tot, 
Sondern stelltest nur so gestorben dich, 
Zu schauen, wie ich stellte mich, 
Wenn du stürbest; drum, sollst du wissen, 
Hab' ich dir diesen Possen gerissen. 
Stürbst du, ich wollt' mich wohl anders stellen; 
Versuch's! Frag' danach deine guten Gesellen, 
Wie klaͤglich ich mich stellen will! 
Der Nachbar: 
Nein, nein, mein Nachbar, laß das Spiel! 
Dein Weib steckt ganz voll Hinterlist, 
Daß sie nicht auszulernen ist; 
Wenn sie nuͤr auf die Erde sicht!, 
So hat eine Ausrede sie erdicht't. 
Mein Weib braucht auch gleich solche List, 
Ein Weib gleich wie das ändre ist: 
Drum wollen wir Weiber Weiber lassen sein 
Und miteinander gehn zum Wein, 
Der Weiber Lieb' uns nicht lassen anfechten, 
Sie lassen bleiben beim alten Rechten —, 
Daß uns kein graues Haar drob wachs' 
Diese Fastnacht, das wünscht Hans Sachs 
1 Sieht. 
—— — 
Druck vom Bibliographischen Institut in Leipzig.
	        
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